Im Kopfbereich der Startseite zeigt eine animierte Bilderschau wechselnde Pilzfotos. Eine Aufnahme entstand Ende Juni 2009 in der Königsbrunner Heide und zeigt den Gesägtblättrigen Zärtling (Entoloma serrulatum). Auf dem Hut des Fruchtkörpers rechts außen befindet sich ein winziges, ockerfarbenes Objekt. Zunächst hielt ich es für das Fragment eines getrockneten Grashalms, doch bei näherem Hinsehen sind kleine Füßchen zu erkennen: ein Insekt.
An Frischpilze ist auf den besonnten und trockenen Schotterheiden momentan nicht zu denken. Zeit für einen kurzen Blick auf markante Blütenpflanzen in der Königsbrunner Heide: Die alljährliche Massenblüte der bundesweit und in Bayern stark gefährdeten Sumpf-Gladiole (Gladiolus palustris) [siehe Artenschutzmerkblatt des Bayerisches Landesamts für Umwelt] ist vorüber, lediglich in den schattigen Bereichen der Auslichtung zwischen Hasen- und Kernheide halten sich noch frische Blüten. Dort sind sie in ein Meer aus fragilen, weißen Blüten der Ästigen Graslilie (Anthericum ramosum) eingebettet, eine typische Art kontinentaler Steppenrasen.
Vergangenen Samstag besuchte ich die Königsbrunner Heide. Zunächst konnte ich ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bei Pflegemaßnahmen beobachten – das Engagement war bemerkenswert. Highlight war die fachmännische Fällung einer Kiefer am Ostrand der Kernheide. Auf dem Weg dorthin wurde ich noch auf einen großen Hexenring aus den Fruchtkörpern des Violetten Rötelritterlings (Lepista nuda) aufmerksam gemacht. Auch das Gespräch mit dem Geschäftsführer des zuständigen Landschaftspflegeverbands war sehr informativ. Dann widmete ich mich den Pilzen auf der Auslichtung zwischen Kern- und Hasenheide. Drei neue Arten für das Areal, darunter zwei Rötlinge, sind eine gute Ausbeute. Viel Vergnügen mit dem Fotobericht!
Der Frühjahrs-Weichritterling ist einer der ersten Speisepilze im Jahr. Der Blätterpilz fruktifiziert vorwiegend in Nadelwäldern. Markant sind die freudig orange- bis lachsfarbenen Töne in den Lamellen der Fruchtkörper.
Im Winterhalbjahr, gerne nach der Schneeschmelze im Frühling, fruktifiziert an den Ästen von Weiß-Tannen und anderen Nadelhölzern der Violettblättrige Zwergknäueling. Der kurze Stiel ist weiß zottig-behaart.
Im Sommer erscheint auf den kurzgrasigen Flächen der Fröttmaninger Heide der Steppen-Trichterling. Der Pilz gilt als Indikator für nährstoffarme und wärmebegünstigte Trockenrasen auf Kalkböden.
Der Gefaltete Adermoosling besiedelt auf der Fröttmaninger Heide kiesige, teils moosige Ruderalstellen, sekundär auch Mauerreste. Markant ist der gerieft-faltige Hut mit ausgeprägt querverbundenen Lamellen.
Das „Pareys Buch der Pilze“ wird auch heute noch in Kursen zur Pilzbestimmung eingesetzt. Seine Stärke sind die Bestimmungsschlüssel und insbesondere die gezeichneten Fruchtkörper. Anders als bei Fotos, die Pilze nicht immer typisch zeigen, lassen sich so alle arttypischen Merkmale herausarbeiten. Im Jahr 2016 hat der Kosmos Verlag eine Neuauflage des Klassikers herausgebracht. In der Rezension erfahrt ihr, ob sich der Kauf im Vergleich zur vorherigen Ausgabe lohnt.
Aufstellbare Pilztafeln aus Holz sind ideal, um Pilzausstellungen, Beratungsstellen und mykologische Tagungen zu promoten. Zunächst wird eine Schablone erstellt – hierzu stehen mehrere Vorlagen kostenlos als Download parat. Nach dem Übertragen auf eine Holzplatte wird das Motiv mit einer Stichsäge ausgesägt. Danach werden die scharfen Kanten mit einer Oberfräse gebrochen. Es folgt das Grundieren und Bemalen der Tafeln. Dann werden sie mit Ständern aus Holzleisten verschraubt und aufgestellt.