Bestimmung: Helvella leucomelaena (Persoon 1822) Nannfeldt in S. Lundell & Nannfeldt 1941 Bestimmer: Andreas Staber Finder: Ulrich Schmidt Funddatum: 18.4.2008 Fundort: D − BY − Schwaben − Lkr. Augsburg − Königsbrunn − NSG Stadtwald Augsburg, Königsbrunner Heide auf der Auslichtung zwischen den Teilbereichen „Kernheide“ und „Hasenheide“ Messtischblatt: 7731/1.4.2 Höhe über NN: ca. 510 m Ökologie: Kalkschotter mit teils ausgeprägter Erdschicht und Totholz (meist Wurzelreste von Nadelhölzern) unweit eines lichten Schneeheide-Kiefernwalds, Magerwiese mit Tendenz zum Halbtrockenrasen; zur Hauptblütezeit mit einem Massenaspekt der Ästigen Graslilie (Anthericum ramosum), etwa 1 m neben dem nördlichen Waldrand, vergesellschaftet mit einem der beiden Kiefernzapfen-Nagelschwämme (Strobilurus stephanocystis oder S. tenacellus)
Fruchtkörper: 2–3,5 cm hoch, 2–3,5 x 1,8–2,1 cm breit, gestielt-becher- bis pokalförmig, Stiel wurzelnd, mit 4–6 Rippen, gerippter Bereich etwa das untere Drittel der gesamten Höhe ausmachend, außen fein-kleiig besetzt, basal weißlich gefärbt, nach oben hin unregelmäßig in graubraun übergehend, Rand gerne eingerissen und bisweilen eckig-schartig ausgebrochen, innen glatt, teils wellig-uneben, vor allem am Grund
Fleisch: relativ spröde, im Schnitt weißlich, außen eine dünne, graubraune Schicht, innen eine doppelt so dicke, dunkelbraune Schicht
Becher Größe: Durchmesser: 35-40 mm
Höhe: 20 mm
Apotecien Form: trichterförmig, später pokalförmig mit nach außen gewölbtem Becherrand und auf rippigem Stiel aufsitzend
Stiel: rippig, zusammengezogen, gekammert, bis 20 mm lang und 10 mm im Durchmesser
Wachstum: einzeln, aber auch gedrängt in kleinen Gruppen mit 3–4 Frk.
Apotecien pro Kollektion: 7
Substrat: im Erdreich bei Kiefer
Hymenium: dunkelbraun bis fast schwarz, matt, etwas uneben besonders am Bechergrund
Behaarung: nicht vorhanden
Excipulum: dunkelbraun, etwas heller als die Fruchtschicht; in den Bereichen wo der FK Erdkontakt hat bzw. im Erdreich eingesenkt ist, ist dieser rein weiß; feinstkleiig, durch die homogene Zellstruktur (birnen- bis keulenförmig aus mehreren Einzelelementen zusammengesetzt, immer mit abgerundeten Formen) wie samtig wirkend
Becherrand: Mit feinen Zähnchen, im Alter durch die Auswärtswölbung auch eingerissen
Fleisch: weiß, festfleischig und zäh, etwas brüchig, nicht geschichtet, d. h. die mittlere Hyphenlage (= Trama) fehlt
Geruch: unbedeutend
Asci: 280–300 x 16–18 µm; 8-sporig, zylindrisch, Ascusspitze zum Teil leicht zur Seite geneigt
Paraphysen: über 300 x 3–3,5 µm; zylindrisch, schlank, fädig, mit keulig verdickter Spitze (7,5–9 µm); im unteren Bereich zum Teil mehrfach undeutlich septiert
Sporen: 21,7–22,6–25,3 x 12,7–13,7–14,5 µm; hyalin, glatt, breit elliptisch, meist mit einem großen Öltropfen aber auch mit zusätzlichen kleinen Tropfen (innen) an den Enden
Kollektion: 6 von 8 Fruchtkörper Bestimmung: Entoloma cf. clandestinum (Fries 1818 : Fries 1821) Noordeloos 1980 Funddatum: 7.10.2008 Fundort: D − BY − Schwaben − Lkr. Augsburg − Königsbrunn − NSG Stadtwald Augsburg, Königsbrunner Heide, Auslichtung zwischen den Teilbereichen „Hasenheide“ und „Kernheide“ nahe des Trampelpfads Messtischblatt: 7731/1.4.2 Höhe über NN: ca. 510 m Ökologie: Glatthaferwiese auf Kalkschotter mit dünner Humusauflage, teils oberflächlich abgesauert, halbschattiger Standort neben lichtem Saum aus Wald-Kiefer (Pinus sylvestris), im ca. 10 cm hohen Gras
Habitus: helmlingsartig (mycenoid)
Hut: 16−23 mm breit, 2−3 mm hoch, jung halbkugelig, bald flach ausgebreitet, bisweilen nach unten gefaltet/gedellt, im Alter auch dezent wellig verbogen, zentral schwach vertieft bis genabelt, selten mit kleiner Spitze, Rand gerieft und nach unten gebogen, Huthaut etwas überstehend und durch die Spannung der Lamellen fein gelappt (10x-Lupe), matt bis glänzend, fein radialfaserig, dunkelbraun, hygrophan, von der Mitte her flächig rötlich-braun ausblassend
Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, mit Zahn herablaufend, bauchig, leicht entfernt stehend, grau-bräunlich und heller als der Hut gefärbt, Schneiden bisweilen mit feinen kurzen Härchen (10x-Lupe)
Sporenpulver: kein Abwurfpräparat angefertigt
Stiel: 28−40 mm lang, unten 1,5−2,5 x 3 mm dick, zylindrisch abgeflacht, apikal verdickt und bereift, bisweilen gefurcht, basal weißfilzig und schlank knollig, verdreht längsfaserig
Fleisch: Hut- mit Stielfleisch verwachsen; im Hut extrem dünn bzw. fehlend, weißlich; im Stiel hohl, wattig ausgefüllt, dünn weißlich
Geruch: unspezifisch, angenehm
Bestimmung: Tremella encephala Persoon 1801 Funddatum: 29.2.2008 Fundort: D – BY – Schwaben – Lkr. Augsburg – Königsbrunn – NSG Stadtwald Augsburg, Königsbrunner Heide zwischen Auslichtung und Wasserhausweg nahe eines Trampelpfads Messtischblatt: 7731/1.4.2 Höhe über NN: ca. 510 m Ökologie: Forst mit Mischbestand hauptsächlich aus Fichten (Picea abies), Kiefern (Pinus sp.), jungen Eschen (Fraxinus excelsior) sowie eingestreuten Buchen (Fagus sylvatica) und Eiben (Taxus baccata) Substrat: am einst oberen Stammabschnitt einer am Boden liegenden Wald-Kiefer (P. sylvestris)
Fruchtkörper: 18 mm lang, 12 mm breit und 9 mm hoch, faltig, uneben, matt, rosa (erinnert an einen gekauten Hubba-Bubba-Kaugummi mit Erdbeergeschmack)
Fleisch: knorpelig, großer weißer Kern (Name!), ummantelt von einer bis zu 1 mm dicken, rosa gefärbten und geleeartig glänzenden Schicht
Der Alabasterkernling oder Kiefern-Zitterling (Tremella encephala) parasitiert wie die übrigen Gattungsvertreter auf anderen Pilzen. In diesem Fall muss der Blutende Nadelholzschichtpilz (Stereum sanguinolentum) als Wirt herhalten – frische Exemplare röten beim Rubbeln. Besonders deutlich wird die Vergesellschaftung der Arten im Querschnitt des Alabasterkernlings: Nur außen ist eine rosafarbene Schicht des Zitterlings zu sehen. Das Innere ist dagegen weiß gefärbt – dabei handelt es sich um umgewandelte Pilzfäden des Schichtpilzes (Jahn 1968/1969):
Der Kern besteht aus sehr dicht verflochtenen Hyphen, sie sind ziemlich dünnwandig, unregelmäßig verbogen und verzweigt, oft aufgeblasen-verdickt (stellenweise bis 8–10 µm), ohne oder mit erkennbarem Inhalt, oft septiert, ohne Schnallen; an Stereum-Hyphen erinnern sie kaum! Sie heben sich deutlich ab von den meist etwas dünneren, etwas regelmäßigeren Hyphen des gallertigen Teiles, also der Tremella, mit Schnallen an sämtlichen Septen. Man hat den Eindruck, als ob das lebende Stereum unter dem Einfluß des Parasiten zur Bildung des aus stark abweichend gestalteten Hyphen aufgebauten Kerns gezwungen wird.
Bestimmung: Pholiotina aporos (Kits van Waveren 1970) Clémençon 1976 Finder: Ulrich Schmidt Funddatum: 12.4.2008 Fundort: D − BY − Schwaben − Lkr. Augsburg − Königsbrunn − NSG Stadtwald Augsburg, Königsbrunner Heide auf der Auslichtung zwischen den Teilbereichen „Kernheide“ und „Hasenheide“ Messtischblatt: 7731/1.4.2 Höhe über NN: ca. 510 m Ökologie: Kalkschotter mit teils ausgeprägter Erdschicht und Totholz (meist Wurzelreste von Nadelhölzern), Magerwiese mit Tendenz zum Halbtrockenrasen; zur Hauptblütezeit mit einem Massenaspekt der Ästigen Graslilie (Anthericum ramosum), etwa 1 m neben dem nördlichen Waldrand, vergesellschaftet mit Kiefernzapfen-Nagelschwämmen (Strobilurus sp.)
Hut: 15–22 mm im Durchmesser, 6 mm hoch, jung halbkugelig, später konvex, glatt, matt glänzend, feucht rostbraun, trocken zum Rand hin ocker ausblassend, Rand scharf und mit feinen weißen Velumflöckchen belegt
Lamellen: angeheftet, untermischt, Abstand normal, ockerbraun, Schneiden weißlich und fein-schartig gezähnelt
Sporenpulver: rostbraun
Stiel: 30–36 mm lang, 2,5–4,5 x 6–7 mm dünn, zylindrisch, basal keulig verdickt, weiß längs überfasert auf hellbraunem Grund, apikal mit kurzfaserigen Härchen besetzt, mit hängendem, gerieften und vergänglicher Manschette, Ring zum Teil auffällig weit unten am Stiel
Fleisch: im Hut dünn, schmutzig weißlich; im Stiel längsfaserig, hohl, bräunlich
Geruch: muffig
Der Frühjahrs-Weichritterling ist einer der ersten Speisepilze im Jahr. Der Blätterpilz fruktifiziert vorwiegend in Nadelwäldern. Markant sind die freudig orange- bis lachsfarbenen Töne in den Lamellen der Fruchtkörper.
Im Winterhalbjahr, gerne nach der Schneeschmelze im Frühling, fruktifiziert an den Ästen von Weiß-Tannen und anderen Nadelhölzern der Violettblättrige Zwergknäueling. Der kurze Stiel ist weiß zottig-behaart.
Im Sommer erscheint auf den kurzgrasigen Flächen der Fröttmaninger Heide der Steppen-Trichterling. Der Pilz gilt als Indikator für nährstoffarme und wärmebegünstigte Trockenrasen auf Kalkböden.
Der Gefaltete Adermoosling besiedelt auf der Fröttmaninger Heide kiesige, teils moosige Ruderalstellen, sekundär auch Mauerreste. Markant ist der gerieft-faltige Hut mit ausgeprägt querverbundenen Lamellen.
Das „Pareys Buch der Pilze“ wird auch heute noch in Kursen zur Pilzbestimmung eingesetzt. Seine Stärke sind die Bestimmungsschlüssel und insbesondere die gezeichneten Fruchtkörper. Anders als bei Fotos, die Pilze nicht immer typisch zeigen, lassen sich so alle arttypischen Merkmale herausarbeiten. Im Jahr 2016 hat der Kosmos Verlag eine Neuauflage des Klassikers herausgebracht. In der Rezension erfahrt ihr, ob sich der Kauf im Vergleich zur vorherigen Ausgabe lohnt.
Aufstellbare Pilztafeln aus Holz sind ideal, um Pilzausstellungen, Beratungsstellen und mykologische Tagungen zu promoten. Zunächst wird eine Schablone erstellt – hierzu stehen mehrere Vorlagen kostenlos als Download parat. Nach dem Übertragen auf eine Holzplatte wird das Motiv mit einer Stichsäge ausgesägt. Danach werden die scharfen Kanten mit einer Oberfräse gebrochen. Es folgt das Grundieren und Bemalen der Tafeln. Dann werden sie mit Ständern aus Holzleisten verschraubt und aufgestellt.