Der gestrige Ortstermin mit Georg Wenger von der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamts Aichach-Friedberg und Martin Braun vom Landschaftsarchitekturbüro Eger & Partner in Augsburg bei den Kissinger Bahngruben verlief positiv. Wir haben vereinbart, dass die Grau-Erlen (Alnus incana) im Fundbereich des Weißlichen Keulengallertpilzes (Tremellodendropsis tuberosa) auf den Stock zurückgeschnitten und nicht wie die Weidenbüsche (Salix sp.) inklusive den Wurzelstückstöcken entfernt werden. So ist im Falle einer Ektomykorrhiza der Baumpartner nach wie vor am Leben.
Die Arbeiten wurden durch einige Arbeiter sowie mit Hilfe eines Minibaggers ausgeführt und waren bei meiner Ankunft bereits voll im Gange. Der Fundbereich war dank Julia Kruses im Vorfeld übermittelter Fundskizze markiert und ausgespart worden, bis besprochen wurde, wie zu verfahren ist.
Nach Besichtigung der südlichen Bahngrube mit den Sanddornbüschen und der Population des Sanddorn-Feuerschwamms (Fomitiporia hippophaëcola) wurde jedoch gegen eine Anpflanzung entschieden. Zum Erhalt des Sanddornbestands soll die Naturverjüngung ausreichen, die eingestreut bei den Gruppen und teils truppweise am Rand der Grube zu sehen war, wenngleich mit Verbissspuren durch Hasen. Eine Gruppe junge Sanddorne in dem Areal musste in den zurückliegenden Jahren zu Gunsten der Orchideen entfernt werden. Dafür konnten wir uns darauf verständigen, das Totholz überalterter Sträucher als Substrat für den Schwächeparasiten vor Ort zu belassen. Es soll an einer Stelle aufgehäuft werden, damit zugleich die Jungpflanzen besser vor Verbiss geschützt sind.