Im Nordteil der Firnhaberauheide fruktifizierten ein paar Ellerlinge (Cuphophyllus sp.) und Weichritterlinge (Melanoleuca sp.). Im südlichen Teil ging mir noch der Ausblassende oder Heide-Scheintrichterling (Pseudoclitocybe cf. expallens) ins Netz. Der trichterlingsartige Blätterpilz ist um diese Jahreszeit in mageren Offengrashabitaten ein recht häufiger Geselle. Der Top-Fund des Tages ließ dann bis zum Schluss auf sich warten: der Kleinsporige Adermoosling (Arrhenia cf. baeospora) mit ausgeprägtem Geruch nach Mehl bzw. Salatgurke. Der lt. Roter Liste gefährdeter Großpilze Bayerns extrem seltene Winzling ist neu für die Schotterheiden im Augsburger Raum. Einzelheiten enthält der Exkursionsbericht.
Bei Sonnenschein und gelegentlichen Regenschauern hatte die Firnhaberauheide bereits Ende Mai erste Blätterpilze zu bieten, wie beispielsweise den Safrangelben Saftling (Hygrocybe acutoconica), sehr wahrscheinlich den Trockenrasen-Schwindling (Marasmius cf. anomalus) und den Trichter-Glöckling (Entoloma sericeoides). Darüber hinaus fanden sich auch ein paar Flechten: die Falsche Rentierflechte (Cladonia rangiformis) und vermutlich die Bereifte oder Rötliche Schildflechte (Peltigera cf. rufescens). Details liefert der Exkursionsbericht.
Auf Pilzsuche verschlug es mich vergangenen Sonntag bei Sonnenschein zu den Kissinger Bahngruben. Leider ließen sich dort auf dem initialen Kalkmagerrasen lediglich zwei Saftlinge und ein unbestimmter Risspilz blicken. Dafür entschädigten der spätblühende Deutsche Fransenenzian (Gentianella germanica), einzelne Nachzügler der Knäuel-Glockenblume (Campanula glomerata) sowie ein paar Krabbler und Flieger aus dem Insektenreich. Mehr verrate ich in meinem neuen Exkursionsbericht.
Südbayern bekommt derzeit viel Regen ab: Prinzipiell gutes Pilzwetter, aber es könnte wärmer sein. Gestern Abend fuhr ich trotz meiner Erkältung mit dem Rad in die Firnhaberauheide, um nach Pilzen zu fahnden. Leider blieb kaum eine Stunde Zeit, dann war es bereits dunkel. Dennoch konnte ich einige Arten aufspüren wie beispielsweise den Waldfreund-Rübling (Gymnopus dryophilus), den Safrangelben Saftling (Hygrocybe acutoconica) und eine der Gruben-Lorcheln (Helvella lacunosa agg.). Gefreut habe ich mich über einen massigen Wiederfund des mutmaßlichen Hochzeitlichen Risspilzes (Mallocybe cf. nuptialis), der wohl mit dem Gelben Sonnenröschen (Helianthemum nummularium) vergesellschaftet ist. Viel Spaß mit dem bebilderten Exkursionsbericht!
Derzeit bearbeite ich die Funde aus der Fröttmaninger Heide vom Vorjahr und kämpfe dabei mit der Bestimmung einiger Nabelinge. Bei dieser Gelegenheit habe ich in der Wikipedia den Artikel über die Adermooslinge (Arrhenia) komplett überarbeitet und zwei neue Artikel über die Flechtennabelinge (Lichenomphalia) und Loreleien (Loreleia) angelegt – viel Spaß beim Reinlesen!
Die Gattungen wurden in den vergangenen Jahren teils auf der Basis von DNA-Untersuchungen und den daraus resultierenden verwandtschaftlichen Erkenntnissen, teils wegen ihres Pigments von den Nabelingen im engeren Sinn (Omphalina s. str.) abgetrennt.
An Frischpilze ist auf den besonnten und trockenen Schotterheiden momentan nicht zu denken. Zeit für einen kurzen Blick auf markante Blütenpflanzen in der Königsbrunner Heide: Die alljährliche Massenblüte der bundesweit und in Bayern stark gefährdeten Sumpf-Gladiole (Gladiolus palustris) [siehe Artenschutzmerkblatt des Bayerisches Landesamts für Umwelt] ist vorüber, lediglich in den schattigen Bereichen der Auslichtung zwischen Hasen- und Kernheide halten sich noch frische Blüten. Dort sind sie in ein Meer aus fragilen, weißen Blüten der Ästigen Graslilie (Anthericum ramosum) eingebettet, eine typische Art kontinentaler Steppenrasen.
Vergangenen Freitag konnte ich die vierbeinigen Landschaftspfleger der Lechheiden live in Aktion erleben: Im Nordteil der Firnhaberauheide labten sich Schafe und Ziegen an den Gräsern, Kräutern sowie den Blättern der Busch- und Baumsäume. Dadurch verhindern sie eine Verbuschung der Offengrasflächen und gewährleisten einen hageren Boden, wie er von vielen der dort heimischen Großpilzen und Blütenpflanzen beansprucht wird.
Vor der mehrtägigen Hitzewelle aus Afrika stieß ich in der Firnhaberauheide auf einen spannenden Risspilz. Obgleich sich die Art erst mit Hilfe einer mikroskopischen Untersuchung bestimmen lässt, konnte die Gattungsspezialistin Dr. Ditte Bandini bereits im Vorfeld den Olivgelben Risspilz (Inocybe dulcamara) aufgrund des weißen Velums und des Habitats ausschließen. Bemerkenswert war der Wuchs in einem Feld aus blühendem Gelben Sonnenröschen (Helianthenum nummularium). Denn wie zum Beispiel Fichten über ihre Wurzeln mit dem Myzel des Steinpilzes im Boden in Symbiose leben, vermag auch der unscheinbare Halbstrauch mit Großpilzen eine ektotrophe Mykorrhiza zu bilden.
Die Beteiligung an der bundesweiten Sammelaktion von Speise-Morcheln liegt leider hinter meinen Erwartungen zurück: Bis dato haben mich lediglich eine Hand voll Sendungen erreicht. Anscheinend gewichten viele Pilzfreunde den Kochtopfaspekt stärker als die Forschung und Wissenschaft. Um so mehr möchte ich mich deshalb bei den bisherigen Einsendern für ihre Unterstützung bedanken: Rolf Faber, Jochen Girwert, Peter Keschner und Christian Kunze. Einige Zusagen stehen noch aus.
Während auf den Kalkmagerrasen in und um Augsburg die teils farbenprächtigen Rötlinge der Untergattung Leptonia wegen der kühlen Witterung noch auf sich warten ließen, fruktifizierte Ende Mai in der Firnhaberauheide mit dem Trichter-Glöckling (Entoloma sericeoides) ein unauffällig braun gefärbter Gattungsvertreter der Ug. Clitopiloides. Die Art ist weit verbreitet, insgesamt jedoch eher selten anzutreffen. Der Blätterpilz besiedelt relativ trockene und sonnenbeschienene Offengrashabitate, gerne in Gesellschaft mit Rosengewächsen wie Weißdorne (Crataegus sp.) und Prunus-Arten. Er bevorzugt Kalkböden oder zumindest neutralen Untergrund.