Kollektion: 14 Fruchtkörper Bestimmung: Alnicola geraniolens Courtecuisse 1983 Funddatum: 28.4.2013 Fundort: D – BY – Schwaben – Lkr. Donau-Ries – Mertingen – Mertinger Forst Messtischblatt: 7330/4.2.1 Höhe über NN: 444 m Ökologie: beschattete Schneise zwischen zwei Fichtenparzellen (Picea abies) auf saurem, feuchtem und lehmigem Boden neben einzelner Zitter-Pappel (Populus tremula) und ein paar Erle (Alnus sp.); zwischen den beiden Fahrspuren an vergrabenen Astfragmenten inmitten von Laub, jungem Grasaufwuchs und Runzelpeter (Rhytidiadelphus sp.) fruktifizierend
Hut: (2–)6–21 mm breit, (1–)4–7 mm hoch, kegelig bis konvex und bisweilen mit stumpfem Buckel, auch flach kegelig mit vertikal abfallendem äußeren Drittel, eben bis bis vereinzelt unregelmäßig grubig, Rand ab und an eingekerbt sowie mit feinen und weißlichen Schüppchen besetzt, rotbräunlich mit Ockerton, hygrophan, von der Mitte beginnend ocker ausblassend, durchfeuchtete und ausgewachsene Exemplare am Rand schwach durchscheinend gerieft, ansonsten ungerieft, öfter dezentral gestielt
Lamellen: angeheftet bis ausgebuchtet angewachsen, eng stehend, untermischt, etwas bauchig, dünn, blass beige bis tabakbraun, Schneiden glatt, im Alter feinschartig und wie die Lamellenfläche gefärbt
Sporenpulver: rost- bis schmutzig braun (lt. Ludwig 2001 – kein Abdruck angefertigt)
Stiel: (7–)38–60 mm lang, (1–)2–5 mm dick, basal bis zu (2–)6 mm keulig erweitert, gerade bis geschlängelt, bisweilen auch unregelmäßig knotig verdickt, vereinzelt gekniet, jung weißlich bis blass ocker, später von der Basis her schwarzbraun verfärbend, einzelne Exemplare komplett schwarzbraun, jung vollständig weißlich überfasert
Fleisch: im Hut mittig 1–2 mm dick, im äußeren Drittel praktisch fehlend, blass ocker, partiell durchwässert und dort dunkler erscheinend; im Stiel längsfaserig, extrem brüchig, hohl, seidig glänzend, Rinde bis 1,5 mm dick, ockerfarben, basal mehr bräunlich
Geruch: intensiv nach Pelargonien
Markant sind die von der Stielbasis aus schwarzbraun verfärbenden Stiele ähnlich den Samtfußrüblingen (Flammulina sp.), das stark brüchige Fleisch, der pelargoniumartige Geruch und der feuchte Standort. Ludwig (2001) führt das Taxon in seinem Pilzkompendium als Varietät des Bitteren Sumpfschnitzlings (A. amarescens) – eine Art, die anders als A. geraniolens trockene und besonnte Brandstellen besiedelt. Der Mykologe stuft den Pilz als sehr selten ein und berichtet von Funden aus Frankreich, Holland, Norwegen, Österreich und Schweden. Ferner schreibt er, dass der Pilz sicher auch in Deutschland zu erwarten ist.
Martin Schmidt, der Verwalter der DGfM-Kartierungsdatenbank, teilte mir auf Anfrage (E-Mail vom 3. Mai 2013) mit, dass bereits zwei Funde existieren: Erstmals wurde der Geranien-Sumpfschnitzling am 7.10.2000 von Leo Schrimpl im Leimental (MTB 7714/3) auf submontaner Höhenlage nachgewiesen. Am 14.10.2004 ging der Pilz Klaus Wöldecke in Hannover-Eilenriede (MTB 3624/2) ins Netz.
Moreau (2005) gesteht dem Taxon in seiner auf rDNA-Sequenzierungen basierenden Revision der Gattung Alnicola übrigens Artrang zu. Deshalb und wegen den deutlich differierenden ökologischen Standortansprüchen schließe ich mich seiner Meinung an.
Bestimmung: Arrhenia baeospora (Singer 1977) Redhead, Lutzoni, Moncalvo & Vilgalys 2002 Funddatum: 22.10.2013 Fundort: D − BY − Schwaben − Augsburg-Firnhaberau − Firnhaberauheide, südlicher Teil, nahe der Lärmschutzwand zur Autobahn Messtischblatt: 7531/3.4.1 Höhe über NN: 463 m Ökologie: initialer Trockenrasen auf Kalkschotter mit lückiger, kurzer Vegetation, Echtem Tannen-Thujamoos (Abietinella abietina) und einzelnen Büscheln aus Dorniger Hauhechel (Ononis spinosa); sonnig exponierter Standort
Hut: 5 x 8−10 mm breit, knopfförmig, flach gewölbt, bald schon nach oben gebogen und gewellt, zoniert, allenfalls schwach und kurz durchscheinend gerieft, bisweilen kerbrandig, hellgrau feinfilzig auf grau-braunem Grund, hygrophan, vom Zentrum her bräunlich ausblassend
Lamellen: gerade angewachsen bis leicht herablaufend, gerade bis schwach bogig, dünn, ungegabelt, mit Lameletten untermischt, am Grund queraderig verbunden, grau
Sporenpulver: kein Abwurfpräparat angefertigt
Stiel: 11−16 mm lang, 1−1,5 mm dick, überwiegend wellig verbogen, selten ± gerade, durchfeuchtet wässrig grau-braun, basal oft schwärzlich und weißfilzig bekleidet
Fleisch: dünn, hellgrau, im Hut zum Rand hin verjüngend, im Stiel wattig ausgefüllt
Geruch: unspezifisch, doch im Anschnitt deutlich mehlartig bzw. nach Salatgurke
Sporen [95 % • 10 • LQP • v • H2O (nat)]: 3,6−7−10,4 x 1,5−3,3−5 µm, MW-Konfidenzgrenzen (95 %, l av x b av) = 7 ±1,07 x 3,3 ±0,53 µm; elliptisch bis tropfenförmig, hyalin, glattwandig
Legende:
95 % = Konfidenzintervall; Messwerte wurden statistisch mit Smaff ausgewertet
LQP = Lamellenquetschpräparat
V = vital
H2O (nat) = Präparation in Leitungswasser
Aufgrund der winzigen und farblich unscheinbaren Fruchtkörper kann der Pilz leicht übersehen werden. Ludwig (2001) stuft den Kleinsporigen Adermoosling als sehr selten ein, wenngleich er die Verbreitung in Europa als unzureichend bekannt erachtet. Auch Karasch & Hahn (2010) bewerten Arrhenia baeospora in der Roten Liste gefährdeter Großpilze Bayerns als extrem selten (Kategorie R). Darunter verstehen die Autoren:
extrem seltene bzw. sehr lokal vorkommende Arten (derzeit in Bayern in weniger als 5 TKs nachgewiesen), deren Bestände in der Summe weder lang- noch kurzfristig abgenommen haben und die auch nicht aktuell bedroht, aber gegenüber unvorhersehbaren Gefährdungen besonders anfällig sind.
Sie raten deshalb zu:
einer engmaschigen Beobachtung, um ggf. frühzeitig geeignete Schutz- und Hilfsmaßnahmen einleiten zu können, da bereits kleinere Beeinträchtigungen zu einer starken Gefährdung führen können. Jegliche Veränderungen des Lebensraumes dieser Arten sind zu unterlassen.
Kollektion: 10 Fruchtkörper Bestimmung: Arrhenia rickenii (Singer 1951 ex Hora 1960) Watling 1989 ('1988') Finderin: Julia Kruse Bestimmer: Anton Hausknecht, Andreas Kunze et al. Funddatum: 18.11.2012 Fundort: D − BY − Oberbayern − München-Freimann − Fröttmaninger Heide, nördlich der beiden Stadtteile „Schwabing Nord“ und „Freimann“ unweit der Allianz Arena des FC Bayern (Münchner Schotterebene im Teilbereich der Garchinger Schotterzunge), ehem. Handgranatenwurfübungsplatz Messtischblatt: 7735/4.3.2 Höhe über NN: 495 m Ökologie: offene Ruderalstelle aus Split (Quarz, Ziegel und anderes zerkleinertes Gestein) partiell mit Geneigtem oder Gekieltblättrigem Spiralzahnmoos (Tortella inclinata) bewachsen, Charakterarten des Standorts sind der Gezonte oder Spatelförmige Adermoosling (Arrhenia spathulata) und der Rotbraune Nabeling (Omphalina cf. pyxidata)
Hut: 4−9,5 mm im Durchmesser, 1−3 mm hoch, genabelt, gerieft und auch durchscheinend gerieft, hygrophan, am Rand nach unten gebogen, blass hellbraun, konzentrisch milchkaffeebräunlich bis weißlich ausblassend, rundlich bis unförmig im Alter, Rand im Alter gewellt, Huthaut matt, rau (Lupe!), Rand hell gesäumt
Lamellen: herablaufend, bogig, gegabelt und gerne queraderig verbunden, wellig, Schneiden glatt und wie die Lamellenfläche gefärbt, Flächen aderig-runzelig
Stiel: 9−12 mm lang, fast 1−1,5 mm dick, nach oben breiter werdend, blass hellbraun, vollständig mit feinen weißen Härchen besetzt, wodurch der Stiel zur Basis hin heller erscheint, Basis selbst weißfilzig, aber unverdickt, unteres Stieldrittel geschwungen
Fleisch: im Hut praktisch fehlend/häutig; im Stiel längsfaserig und etwas glasig
Geruch: schwach pelargonienartig
Hyphen: Septen schnallenlos; untere Stieltrama mit Grünalgeneinschlüssen
Sporen [95 % • 15 • LQP • E • H2O (nat)]: 4,7−6,2−7,6(−8,2) x 3,7−4,8−5,9 µm, Q = 1,1−1,5; Mittelwert-Konfidenzgrenzen (95 %): 6,2 ±0,36 x 4,8 ±0,27 µm (Länge av x Breite av); Q av = 1,3 ±0,05; oval-tropfenförmig, hyalin, mit einem Öltropfen, glattwandig, mit deutlichem und 1 µm langem Apikulus
Basidien [95 % • 8 • LQP • E • H2O (nat)]: 21,6−26,6−31,6 x 4,4−5,9−7,4 µm; schlank keulig, (2−)4-sporig, ohne Basalschnallen
Legende:
95 % = Konfidenzintervall; Messwerte wurden statistisch mit Smaff ausgewertet
nonstat = Messwerte wurden nicht statistisch ausgewertet
LQP = Lamellenquetschpräparat
E = Exsikkat
H2O (nat) = Präparation in Leitungswasser
KOH = Präparation in Leitungswasser mit einem Tropfen 20%iger Kalilauge (Zellwände außerdem mit Kongorot [SDS] angefärbt)
Trotz meines ersten Eindrucks, dass es sich bei der Kollektion um den Geröll-Adermoosling (Arrhenia rickenii) handeln dürfte, legte ich den Fund wegen der fein behaarten Stieloberfläche und des schwachen Geruchs nach Pelargonien als Samtfuß-Adermoosling (A. velutipes) ab. Aufkeimende Zweifel veranlassten mich schließlich zu einer Anfrage im Forum auf pilzepilze.de und wurden im Diskussionsverlauf bekräftigt. Irritiert wendete ich mich an den österreichischen Pilzexperten Anton Hausknecht, der unsere Aufsammlung wie folgt beurteilte (E-Mail vom 29.8.2013) – besten Dank an dieser Stelle:
Ihre Bilder entsprechen weitestgehend meiner Vorstellung von Arrhenia rickenii. Alle meine Funde stammen vom Spätherbst/Frühwinter, eine Kollektion beispielsweise vom 5.12.1986 aus der Lobau (Wien) bei leichten Minusgraden. Die Sporen dieses Fundes sind ein wenig größer (7-10 x 4-6.3 µm), alle anderen Mikrodaten passen zu Kühner & Romagnesis Omphalina rustica (= Mosers rickenii). Arrhenia velutipes ist viel dunkler, hat dichtere, nicht gegabelte Lamellen und wächst nicht so spät im Jahr.
Ich bin mir also sicher, dass die Bestimmung als A. rickenii OK ist, zumal auch die Fundzeit gut mit meinen Beobachtungen übereinstimmt. Weitere mikroskopische Eigenschaften: Basidien ohne Basalschnalle, Pigment in der Huthaut inkrustierend.
Kollektion: 1 Fruchtkörper Bestimmung: Arrhenia spathulata (Fries 1828 : Fries 1828) Redhead 1984 Finderin: Julia Kruse Funddatum: 18.11.2012 Fundort: D − BY − Oberbayern − München-Freimann − Fröttmaninger Heide, nördlich der beiden Stadtteile „Schwabing Nord“ und „Freimann“ unweit der Allianz Arena des FC Bayern (Münchner Schotterebene im Teilbereich der Garchinger Schotterzunge), ehem. Handgranatenwurfübungsplatz Messtischblatt: 7735/4.3.2 Höhe über NN: 495 m Ökologie: offene Ruderalstelle aus Split (Quarz, Ziegel und anderes Gestein) partiell mit Geneigtem oder Gekieltblättrigem Spiralzahnmoos (Tortella inclinata) bewachsen; nachgewiesene Arten in der Nähe des Fundorts sind der Geröll- oder Gefaltete Adermoosling (Arrhenia rickenii) und der Rotbraune Nabeling (Omphalina cf. pyxidata)
Hut: 6,5 mm breit, 6 mm tief, muschelförmig, grau-braun, hygrophan, fast häutig, Oberfläche fein filzig, zur Mitte und zum angedeuteten Stiel hin mehr striegelig weiß, Rand nach unten gebogen
Lamellen: fehlend, lediglich ein paar Falten/Runzeln längs der Breite nach auf der Unterseite des Frk.
Kollektion: 3 Fruchtkörper Bestimmung: Arrhenia sp. Finderin: Julia Kruse Funddatum: 18.11.2012 Fundort: D − BY − Oberbayern − München-Freimann − Fröttmaninger Heide, nördlich der beiden Stadtteile „Schwabing Nord“ und „Freimann“ unweit der Allianz Arena des FC Bayern (Münchner Schotterebene im Teilbereich der Garchinger Schotterzunge), ehem. Handgranatenwurfübungsplatz Messtischblatt: 7735/4.3.2 Höhe über NN: 495 m Ökologie: offene Ruderalstelle aus Split (Quarz, Ziegel und anderes Gestein) partiell mit Geneigtem oder Gekieltblättrigem Spiralzahnmoos (Tortella inclinata) bewachsen, nachgewiesene Arten in der Nähe des Fundorts sind der Geröll- oder Gefaltete Adermoosling (Arrhenia rickenii), der Gezonte oder Spatelförmige Adermoosling (A. spathulata) und der Rotbraune Nabeling (Omphalina cf. pyxidata)
Hut: 4–8 mm im Durchmesser, 2–3 mm hoch, schokoladen- bis dunkelbraun, etwa 1/3 des Radius' durchscheinend gerieft, in der Mitte dunkler, Rand überstehend und umgeschlagen, Oberfläche radialfaserig eingewachsen, hygrophan, jung kaum genabelt sondern flach niedergedrückt, im Alter leicht genabelt, zentral fast feinschuppig aufgerissen, feucht etwas speckig glänzend
Lamellen: schwach herablaufend bis gerade angewachsen, etwas blasser als der Hut, fein weiß behaart, kaum queraderig verbunden, Abstand normal, gerade bis schwach bauchig, mit Lameletten untermischt, Schneiden glatt und etwas dunkler
Stiel: 10–12 mm lang, 2/3–1 1/3 mm dick, wie der Hut gefärbt, zylindrisch, nach unten verjünt, schwach s-förmig bis geschwungen
Fleisch: im Hut dünn, aber kaum häutig; im Stiel längsfaserig, etwas glasig
Geruch: unauffällig, unspezifisch
Kollektion: 7 Fruchtkörper Bestimmung: Arrhenia sp. Funddatum: 19.11.2012 Fundort: D – BY – Oberbayern – München-Freimann – Fröttmaninger Heide, nördlich der Landeshauptstadt unweit der Allianz Arena des FC Bayern (Münchner Schotterebene im Teilbereich der Garchinger Schotterzunge) Messtischblatt: 7735/4.3.4 Höhe über NN: 496 m Ökologie: niederer Halbtrockenrasen mit Hang zum Trockenrasen auf Kalkschotter mit dünner Lössauflage, sonnig exponiert; zwischen Gräsern und Echtem Tannen-Thujamoos (Abietinella abietina), nachgewiesene Pilzarten in der Nähe des Fundorts sind der Duftende Rötling (Entoloma ameides), der Exzentrische/Marmorierte Rötling (E. excentricum) und der Steppen- oder Kiesliebende Trichterling (Infundibulicybe glareosa)
Hut: 8–15 mm im Durchmesser, 5–7 mm hoch, schon jung deutlich genabelt, im Alter trichterartig vertieft, Huthaut umgeschlagen, bis zu 1/3 des Radius' durchscheinend gerieft, matt, glatt, grau-braun, am Rand durch die semitransparente Huthaut haselnussbraun gefärbt, hygrophan, hell bräunlich-grau ausblassend, Huthaut am Rand mit dem Lamellen verwachsen
Lamellen: breit angewachsen bis kurz mit einem Zahn herablaufend, bogig bis gerade, schwach s-förmig (in Stielnähe bauchig, zum Hutrand hin bogig), selten gegabelt, gerne am Grund aderig verbunden, braun-grau, nur schwach blasser als der Hut gefärbt, Schneiden glatt und minimal dunkler als die Lamellenfläche, mit oftmals welligen Lameletten
Stiel: 13–17 mm lang, 1–1,5 mm dick, apikal auch bis zu 2 mm dick, zylindrisch, nach unten gleichmäßig verjüngt, am Lamellenansatz gleichmäßig erweitert, an der Basis geschwungen oder gekniet, selten gerade sondern allenfalls leicht wellig, glatt, unterhalb der Lamellen bisweilen fein gerillt, in der unteren Hälfte mit weißen Härchen striegelig besetzt, basal weiß-filzig und oft knollig verdickt, bräunlich-grau ohne viele Brauntöne
Fleisch: hellgrau, voll, im Hut fast bis an den Rand noch bis zu 1,5 mm dick, lediglich am Rand kurz häutig dünn, im Stiel an der Basis etwas dunkler
Geruch: nach Pelargonien (Pelargonium sp.)
Lamellentrama: Hyphen (3–)5–11(–13) µm breit, zylindrisch bis dezent aufgeblasen, Septen mit Schnallen, Pigment inkrustierend, Wandung mit schwachen und dünnen Querbändern unregelmäßig inkrustiert
Basidien [95 % • 15 • LQP • E • KOH (2-5 %)]: 18,2–24,9–31,6(–32,7) x 5,9–7,3–8,6 µm; MW-Konfidenzgrenzen (95 %): Länge av = 24,9 ±1,72, Breite av = 7,3 ±0,33 µm; schlank keulig, fast ausschließlich 4-sporig, nur vereinzelt 2-sporig
Sporen [95 % • 15 • LQP • E • H2O]: 7,5–9,2–10,9 x 4,2–5,4–6,6 µm, Q = 1,1–2,3; MW-Konfidenzgrenzen (95 %): Länge av = 9,2 ±0,42, Breite av = 5,4 ±0,3 µm, Q av = 1,7 ±0,14; schwach tränenförmig bis oval, mit deutlichem Apikulus, glattwandig, bisweilen mit ein paar Tröpfchen gefüllt (unreif?)
Legende:
95 % = Konfidenzintervall; Messwerte wurden statistisch mit Smaff ausgewertet
LQP = Lamellenquetschpräparat
E = Exsikkat
H2O (nat) = Präparation in Leitungswasser
KOH = Präparation in Leitungswasser mit einem Tropfen 20%iger Kalilauge
Bestimmung: Calocybe gambosa (Fries 1821 : Fries 1821) Singer 1951 Funddatum: 20.5.2007 Fundort: D – BY – Schwaben – Lkr. Donau-Ries – Mertingen – Mertinger Forst Höhe über NN: 425 m Messtischblatt: 7330/4.2.1 Ökologie: Fichtenforst (Picea abies) auf saurem, sandigen Boden; am schattigen Wegrand zwischen Steinen und Ziegelschutt
Habitus: ritterlingsartig (tricholomatoid)
Hut: 50–65 mm im Durchmesser, 15 mm hoch, konvex, kompakt, Rand nach unten gebogen, Huthaut überstehend und eingekrempelt, matt, Wasser wird von der Oberfläche wie bei einem Schwamm aufgesaugt, schmutzig weiß
Lamellen: breit angewachsen, dicht gedrängt, untermischt, cremefarben, Schneiden glatt
Sporenpulver: weiß
Stiel: 40–50 mm lang, 14–23 mm breit, kompakt, längsfaserig, basal verjüngt und gebogen, wie der Hut gefärbt, basal mit Braunton
Fleisch: fest, weiß, im Schnitt stellenweise leicht gilbend oder bräunend, Stiel- mit Hutfleisch verwachsen
Geruch: intensiv nach Mehl bzw. Salatgurke
Die Beschreibung bezieht sich auf die Fruchtkörper auf Bild 1. Die Exemplare auf Bild 2–3 wurden Ende Mai 2010 abgelichtet und stammen vom selben Fundort.
Kollektion: 2 Fruchtkörper Bestimmung: Clitocybe cf. agrestis Harmaja 1969 Funddatum: 23.9.2011 Fundort: D − BY − Schwaben − Lkr. Augsburg − Königsbrunn − NSG Stadtwald Augsburg, Königsbrunner Heide im Teilbereich der „Kernheide“ Messtischblatt: 7731/1.4.2 Höhe über NN: ca. 510 m Ökologie: Kalkschotter mit teils ausgeprägter Erdschicht und Totholz (meist Wurzelreste von Nadelhölzern), Magerwiese mit Tendenz zum Halbtrockenrasen; zur Hauptblütezeit mit einem Massenaspekt der Ästigen Graslilie (Anthericum ramosum), etwa 1 m neben dem nördlichen Waldrand, vergesellschaftet mit einem Kiefernzapfen-Nagelschwamm (Strobilurus stephanocystis oder S. tenacellus)
Hut: 15–22 mm im Durchmesser, 6 mm hoch, jung halbkugelig, später konvex, glatt, matt glänzend, feucht rostbraun, trocken zum Rand hin ocker ausblassend, Rand scharf und mit feinen weißen Velumflöckchen belegt
Lamellen: angeheftet, untermischt, Abstand normal, ockerbraun, Schneiden weißlich und fein-schartig gezähnelt
Stiel: 30–36 mm lang, 2,5–4,5 x 6–7 mm dünn, zylindrisch, basal keulig verdickt, weiß längs überfasert auf hellbraunem Grund, apikal mit kurzfaserigen Härchen besetzt, mit hängendem, gerieften und vergänglicher Manschette, Ring zum Teil auffällig weit unten am Stiel
Fleisch: im Hut dünn, schmutzig weißlich; im Stiel längsfaserig, hohl, bräunlich
Geruch: muffig
Kollektion: 4 von 6 Fruchtkörpern Bestimmung: Conocybe aurea (Jul. Schäffer 1930) Hongo 1963 Funddatum: 17.8.2011 Fundort: D − BY − Schwaben − Lkr. Donau-Ries − Mertingen Messtischblatt: 7330/2.4 Höhe über NN: ca. 400 m Ökologie: Blumenerde im Topf eines Oleander (Nerium oleander), Standort im Freien – Überwinterung im Keller
Hut: 10,5−33 mm im Durchmesser, 9−18 mm hoch, kegelig/konisch, glatt, lebhaft gelb-ocker, hygrophan, bis zur Hälfte des Radius durchscheinend gerieft, bald vom Zentrum aus ocker ausblassend, aber nicht streifig, sondern ähnlich zoniert wie beim Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis), am Rand bisweilen schwach faltig, teils mit bräunlich angetrocknetem Saum, ± dezentral gestielt, stets geotrop ausgerichtet
Lamellen: angeheftet, fast frei, dicht gedrängt, untermischt, dünn, schwach bis deutlich bauchig, blass schmutzig cremefarben, im Alter durch das ausfallende Sporenpulver braun, Schneiden wie Lamellenfläche gefärbt
Sporenpulver: braun, ähnlich Vollmilchschokolade
Stiel: 32−45 mm lang, 2−4,5 mm im Durchmesser, basal bis zu 8 mm knollig verdickt, hell bräunlich, zum Hutansatz hin blass gelblich ausblassend und schwach verjüngt, gerade bis leicht geschwungen, gerne schief statt vertikal ausgerichtet, Stielrinde komplett mit Längsstreifen aus Kaulo-Zystiden bedeckt, basal weniger freudig als der übrige Stiel gefärbt
Fleisch: dünn, am Rand praktisch fehlend, vom Stiel abgesetzt, schmutzig weißlich; apikal zunächst ebenso gefärbt, aber seidig glänzend, längsfaserig, hohl, Stielrinde bis zu 1,5 mm stark, zur Basis hin braun gefärbt, unteres Stielende gerne aufgeblasen
Geruch: chemisch-aromatisch
Die Beschreibung bezieht sich auf die Bilder 6–7. Die Fotos 1–5 stammen von einer anderen Kollektion (6.9.2009), die im Vorfeld einer Exkursion mit den Ulmer Pilzfreunden auf dem Gelände einer Grünabfalldeponie entdeckt wurden, und sollen die Variabilität dieser Art verdeutlichen.
Kollektion: 1 von 2 Fruchtkörper Bestimmung: Coprinopsis stangliana (Enderle, Bender & Gröger 1988) Redhead, Vilgalys & Moncalvo 2001 Funddatum: 24.9.2011 Fundort: D − BY − Schwaben − Lkr. Augsburg − Königsbrunn − NSG Stadtwald Augsburg, Königsbrunner Heide auf der Auslichtung zwischen „Kernheide“ und „Hasenheide“ Messtischblatt: 7731/1.4.2 Höhe über NN: ca. 510 m Ökologie: Magerwiese mit Tendenz zum Halbtrockenrasen auf Kalkschotter mit teils ausgeprägter Erdschicht und Totholz (meist Wurzelreste von Nadelhölzern), im Halbschatten einiger Wald-Kiefern (Pinus sylvestris); zur Hauptblütezeit im Sommer massenhaft mit der weißblütigen Ästigen Graslilie (Anthericum ramosum) bedeckt; zwischen Gräsern im feuchten Moos eingebettet; Eutrophierung durch Hunde aufgrund das nahe verlaufenden Trampelpfads möglich
Hut: 2 cm breit, 2,8 cm hoch, jung kolbenförmig ähnlich dem Schopf-Tintling (Coprinus comatus), vollständig von weißlichen und vor allem in der Mitte mit bräunlichen angedrückten Velumschüppchen bedeckt, nach dem Aufschirmen stumpf-kegelig, vor allem in den Randbereichen mehr von der grauen und durchscheinend gerieften Huthaut erkennbar
Lamellen: angeheftet, mit Zahn herablaufend, dicht gedrängt, weiß, vom Rand her bald braun und zuletzt schwärzlich verfärbend, ehe sie durch Autolyse verflüssigen, Schneiden kontrastierend weiß beflockt
Stiel: 4,5 cm lang, 4 mm dick, basal bis zu 8 mm erweitert, zylindrisch, invers keulig, matt bis seidig glänzend, schwach längsfaserig
Fleisch: dünn, weißlich; im Hut praktisch nur im mittigen Drittel vorhanden, bis zu 2 mm dick, wässrig; im Stiel längsfaserig, hohl, mit bis zu 2 mm und basal bis zu 3,5 mm dicker Wandung
Geruch: dumpf, muffig
Der Kleinsporige Specht-Tintling (C. stangliana) ähnelt einer Miniaturausgabe des Specht-Tintlings (C. picacea). Der „große Bruder“ kommt aber hauptsächlich in mesophilen Buchenwäldern sowie wärmebegünstigten Eichen- und Eichen-Hainbuchen-Wäldern vor, während C. stangliana vorwiegend trockenes Grasland besiedelt. Beide Arten zeigen kalkhaltige oder zumindest basenreiche Böden an. Ein weiterer Doppelgänger ist der seltene Sklerotien-Specht-Tintling (C. sclerotium), der sich auf das Zersetzen von Kuhdung spezialisiert hat. Wie der Name vermuten lässt, wachsen die Fruchtkörper aus Sklerotien. Mikroskopisch ist der Fall schnell abzusichern: Sowohl C. picacea (13−19[−20] x 9,5−13 µm) als auch C. sclerotium (13,5−17,5 x 10,5−12,5 x 9−10,5 µm) haben größere Sporen als C. stangliana (9−11,5 x 7−8 µm). [Ludwig 2007]
C. stangliana zählt zu den 19 Verantwortungsarten unter den Großpilzen Deutschlands und ist dadurch naturschutzrechtlich den FFH-Arten gleichgestellt. (Lüderitz & Gminder 2014)
Die Beschreibung bezieht sich auf den jungen Fruchtkörper des ersten Fotos, dessen Hut nach der Lagerung über Nacht im Kühlschrank bereits aufgeschirmt, während er beim anderen Exemplar bereits zerflossen war. Das Foto mit dem Einzelfruchtkörper entstand bereits Mitte Juni 2008 lediglich ein paar Meter von der Fundstelle entfernt und soll die Variabilität der Art veranschaulichen.
Bestimmung: Corticium roseum Persoon 1794 Funddatum: 9.2.2008 Fundort: D – BY – Schwaben – Lkr. Donau-Ries – Mertingen – Mertinger Forst Messtischblatt: 7330/4.2.1 Höhe über NN: ca. 410 m Ökologie: dunkler Fichtenforst auf saurem, frischem Boden unmittelbar an einem Waldbächchen Substrat: östlich exponierte Seite eines ca. 1,5 m hohen Baumstumpfs inklusive der abgestorbenen Triebe einer Weide (Salix sp.) Begleitfunga: Westseite mit etlichen resupinaten Frk. des Angebrannten Rauchporlings (Bjerkandera adusta) besiedelt
Fruchtkörper: blass rosa bis weißlich, häutig bis runzelig, fest mit dem Substrat verwachsen und deshalb nur schwer ablösbar
Lt. Literatur sollen die Frk. bei Reibung röten oder sich zumindest intensiver rosa verfärben (nicht getestet)
Bestimmung: Cortinarius orellanus Fries 1838 Funddatum: 6.7.2007 Fundort: D – BY – Schwaben – Lkr. Augsburg – Bergheim – Rauher Forst, Langenberg (Bestandteil des „Naturparks Augsburg – Westliche Wälder”) Messtischblatt: 7630/4.4.1+2 Höhe über NN: ca. 530 m Ökologie: sonnig exponierte Südhänge, fester Boden mit Laubstreuauflage; unter Rot-Buche (Fagus sylvatica) und Stiel-Eiche (Quercus robur), gerne inmitten von Mooskissen
Hut: 32–56 mm im Durchmesser, 12–15 mm hoch, jung konvex, oft eingebuchtet und selten kreisrund, Rand nach unten gebogen bis fast eingerollt, später flach ausgebreitet, Rand horizontal ausgerichtet, rissig und überschuppt (an einen Risspilz erinnernd), zentral gestielt, Oberfläche filzig-rauh, rotbraun, am Rand freudiger durch orangen Beiton gefärbt
Lamellen: ausgebuchtet bis breit angewachsen, bisweilen mit Zahn ± herablaufend, bauchig, Abstand normal bis weit, mit Lameletten untermischt, orangebräunlich
Sporenpulverfarbe: braun
Stiel: 22–62 mm lang, in der unteren Stielhälfte 8–9 x 9–10 mm und oben 9–10 x 11–17 mm dick, basal verjüngt, apikal verdickt mit spärlichen und vergänglichen Schleierresten, zylindrisch, längsfaserig, hellgelb, apikal mit orangem Beiton, zur Basis hin bräunlicher und weniger freudig gefärbt
Fleisch: kompakt, faserig, cremefarben, meist madig
Geschmack: Geschmackstest aufgrund der Vergiftungsgefahr (Orellanin-Aufnahme über die Schleimhäute) nicht durchgeführt
Geruch: rettichartig
Der Orangefuchsige Raukopf gelangte Mitte des vorigen Jahrhunderts zu trauriger Berühmtheit, als er in Polen eine Massenvergiftung mit mehr als 100 Betroffenen verursachte, von denen 11 starben. (Skirgiello & Grzymala 1957) Bis zu diesem Zeitpunkt galt die Art als essbar. Verantwortlich für die Vergiftungen war das in den Fruchtkörpern enthaltene nierenschädigende Orellanin. Der Stoff wurde von Dr. Stanisław Grzymala (1962) isoliert und nach dem Epitheton der Pilzart benannt. In Tierversuchen wurde dieselbe toxische Wirkung wie beim Menschen nachgewiesen.
Kollektion: 6 von 9 Fruchtkörpern Bestimmung: Cortinarius varius (Schaeffer 1774 : Fries 1821) Fries 1838 Funddatum: 2.11.2015 Fundort: D − BY − Schwaben − Lkr. Donau-Ries − Mertingen − Mertinger Forst Messtischblatt: 7330/4.2.3 Höhe über NN: 443 m Ökologie: Fichtenforst auf sandigem, saurem Boden am Rand eines durch einen kleinen Graben getrennten, geschotterten Waldwegs Begleitfunga: Flatterige Fichten-Koralle (Ramaria flaccida)
Hut: 6,5−7,5(−12,5) cm breit, 1−2 cm hoch, gewölbt bis flach gewölbt, mit bis zu 8 mm breiter und nach unten gebogener sowie ungeriefter Randzone, mittig abgeflacht bis leicht eingedellt, rundlich bis nahezu kreisrund, bisweilen auch etwas gewellt, im Alter flach ausgebreitet, Oberfläche trocken matt, gummiert anfühlend, feucht schmierig-klebrig, semmelgelb (Name!), fuchsig gelb-braun, im Zentrum mit mehr Brauntönen, nicht hygrophan, in der Randzone bisweilen mit weißlichen Velumresten bedeckt
Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, bauchig bis s-förmig (zum Rand hin bogig und zum Stiel hin bauchig), 7−11(−15) mm breit, dünn, mäßig gedrängt, mit Lameletten untermischt, Schneiden glatt und wie die Lamellenfläche gefärbt, zunächst zart amethystfarben, dann intensiver lila bis blau-violett und lange so bleibend, zuletzt durch das ausfallende Sporenpulver zimtbraun gefärbt
Sporenpulver: rostbraun
Stiel: 6−9 cm lang, apikal 14−18(−27) × 12−14(−23) mm dick, selten völlig zylindrisch, überwiegend invers schlank keulig bis basal zwiebelartig bis zu 28 mm verdickt, gerade bis geschwungen, ein Exemplar zum oberen Drittel geknickt, weiß bis schmutzig weißlich, etwas seidig glänzend, im oberen Drittel mit ringartiger und durch das ausfallende Sporenpulver rostbraun gefärbter Schleierzone
Fleisch: weiß bis schmutzig weißlich; im Hut bis zu 14(−20) mm dick; im Stiel längsfaserig, voll oder bisweilen mittig bis zu 3 mm ausgehöhlt
Geruch: unspezifisch mit schwacher Honigkomponente
Der Semmelgelbe Schleimkopf ist unter den Schleierlingen eine leicht kenntliche Art und darüber hinaus ein Speisepilz. Allerdings sei das Sammeln nur fortgeschrittenen Pilzsammlern geraten, da etliche für ungeübte Pilzfreundinnen und Pilzfreunde kaum unterscheidbare Arten existieren, teils mit unbekanntem Speisewert, aber auch giftige Spezies. Andreas Gminder (2008) schreibt hierzu in seinem „Handbuch für Pilzsammler“:
Häufig wird er (Anm.: der Semmelgelbe Schleimkopf) mit dem Amethystblättrigen Klumpfuß (Anm.: C. calochrous) vermengt, der oft gleichzeitig an denselben Standorten vorkommt. Besonders gefährlich wären Verwechslungen mit einigen der gelbfleischigen Arten, wie dem Leuchtendgelben Klumpfuß (Anm.: C. splendens).
Obwohl der Semmelgelbe Schleimkopf als Kalkzeiger gilt, wuchs die hier vorgestellte Kollektion in einem bodensauren Fichtenforst – allerdings nahe eines geschotterten Waldwegs und von diesem lediglich durch einen schmalen Graben getrennt. Es ist anzunehmen, dass der Waldboden durch das Auswaschen des Kalkschotters bei Niederschlag mit Basen versorgt wird.
Kollektion: 3 Fruchtkörper Bestimmung: Cortinarius cf. bivelus (Fries 1818) Fries 1838 Funddatum: 26.9.2015 Fundort: D − BY − Schwaben − Lkr. Donau-Ries − Mertingen − Mertinger Forst Messtischblatt: 7330/4.2.1 Höhe über NN: 421 m Ökologie: zwischen einer Birke (Betula sp.) und einer Espe (Populus tremula), wenige Meter entfernt standen noch Rotbuchen (Fagus sylvatica) und Gemeine Fichten (Picea abies)
Hut: 35−45(−85) mm breit, 11−20(−40) mm hoch, jung halbkugelig, dann gewölbt, rund, im Alter gewellt und mit dem Rand stark nach oben gebogen, rostbraun, hygrophan, ockerfarben ausblassend, Randbereiche weit mit hellgrauem Velum befasert
Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, mit Zahn marginal herablaufend, bauchig, entfernt stehend, mit Lameletten untermischt, Schneiden glatt, im Alter mit Rissen sowie vereinzelten Scharten und wie die Lamellenfläche zunächst grau, später braun bis orange-braun gefärbt, partiell mit rostfarbenen Sporenpulverablagerungen, beim überalterten Frk. teils weißlich bereift (Schimmelbefall?), hygrophan, ocker ausblassend Cortina: deutlich ausgeprägt, hellgräulich
Sporenpulver: rostfarben
Stiel: 75−85 mm lang, 14−16 mm dick, zylindrisch, basal bis zu 21 mm keulig verdickt, gerade bis geschwungen, Oberfläche matt, grau bis schmutzig gräulich, mit hellgräulichem Velum längs überfasert
Fleisch: im Hut bis zu 7 mm dick, hellgrau mit ockerfarbener Nuance; im Stiel längsfaserig, voll, basal im Alter etwas schwammig, wie Hutfleisch gefärbt, apikal auch wässrig-dunkelgrau, basal jedoch mehr ockerfarben
Geruch: im Anschnitt deutlich nach Rettich
Sporen [95 % • 20 • SAP • v • H2O (nat)]: 7,9−9,5−11,1(−11,7) x 4,9−5,9−6,8(−7,1) µm; mandelförmig, braun, warzig
Siehe auch die Kollektion aus dem Folgejahr.
Bestimmung: Craterellus lutescens (Persoon 1801 : Fries 1821) Fries 1838 (nom. cons.) Funddatum: 16.7.2007 Fundort: D – BY – Schwaben – Lkr. Donau-Ries – Mertingen – Mertinger Forst Messtischblatt: 7330/4.2.1 Höhe über NN: ca. 410 m Ökologie: junger Fichtenforst auf sandigem, sauren und staunassen Boden (Schilfbewuchs und Torfmoos (Sphagnum sp.) in unmittelbarer Nähe); unter Fichten (Picea abies) auf dem mit Nadelstreu bedeckten Boden, aber auch auf morschem Nadelholz
Hut: 1–26 mm im Durchmesser, ±1 mm dünn, nahtlos in den Stiel übergehend, jung gerade ausgebreitet bis gewölbt und schuppig, bald schon gelappt, ausgeprägt wellig-verbogen und verkahlend, zentral zunächst genabelt, dann durchbohrt, am Rand angedrückt fein-schuppig und fransig, braun bis schwarzbraun, zart durchscheinend orange
Hymenophor: faltig-runzelig, ohne ausgeprägte Leisten, gelb-rosa
Stiel: 10–40 mm lang, 1–10 mm dick, unregelmäßig verdreht-knotig, oft bauchig, hohl und wattig ausgefüllt, gerne büschelig-rasig verwachsen, innen cremefarben, außen orange-gelb, basal weiß
Geruch: angenehm nach Mirabellenfrüchten
Sehr ähnlich sieht der „gewöhnliche“ Trompetenpfifferling aus, der jedoch auf der Hutunterseite deutlich ausgeprägte Leisten aufweist. C. lutescens hat dagegen eine glatte bis faltige, im Alter allenfalls aderige Unterseite. Typisch sind zudem die gelb-orange gefärbten Stiele. Zwar kann auch C. tubaeformis Fruchtkörper mit gelben Stielen bilden, aber stets ohne orangen Farbton. Neben der Typusvarietät kommen auch blasse Exemplare oder solche ohne gelbes/oranges Pigment (Stiel und Hutunterseite weiß) vor, die von einigen Autoren als Varietät axanthus abgegrenzt werden.
Die Beschreibung bezieht sich auf die jungen Fruchtkörper auf Bild 1–4. Das zusätzliche Bildmaterial soll die Variabilität dieser Art veranschaulichen.
Kollektion: 15 Fruchtkörper Bestimmung: Craterellus melanoxeros (Desmazières 1830) Pérez-de-Gregorio 2000 Funddatum: 26.9. + 8.10.2014 Fundort: D − BY − Schwaben − Lkr. Donau-Ries − Donauwörth-Riedlingen − Riedlinger Holz Messtischblatt: 7230/3.4.3 Höhe über NN: 503 m Ökologie: lichter Buchen-Eichen-Hainbuchenwald auf Kalkboden Begleitfunga: Grüngelbes Gallertkäppchen (Leotia lubrica), Gemeiner Schwefelritterling (Tricholoma sulphureum)
Hut: 9−52 x 8−42 mm breit, 2−33 mm hoch, unförmig, nie kreisrund, Rand herabgebogen und bisweilen eingeschnitten, auch geschlitzt, bald gewellt, im Alter niedergedrückt bis trichterartig vertieft mit flatterigem Rand, Hutdeckschicht faser-filzig, gerne mit runzeligen und teils mit Leisten bedeckten Verwachsungen, Hüte zweier Exemplare miteinander verwachsen, ocker, später ocker-braun
Leisten: bei jungen Exemplaren schwach ausgeprägt, fein aderig-runzelig, im Alter deutlich erhaben, mit vielen kleineren Queradern netzartig verbunden, nach unten feinmaschiger und allmählich in die glatte Stieloberfläche übergehend, Hymenium grau ohne freudige Violetttöne
Sporenpulver: kein Abwurfpräparat angefertigt
Stiel: 14−51 mm lang, 4−18 x 3−10 mm dick, basal oft etwas verdickt und mit bis zu fünf weiteren Exemplaren verwachsen, nicht zylindrisch sondern unförmig und gerne abgerundet-kantig, teils gewunden, geschwungen bis s-förmig gewellt, glatt, matt, ocker bis zitronengelb, Basis weißlich ausblassend
Fleisch: nahtlos vom Stiel in den Hut übergehend, weiß, basal schmutzig weißlich, Schnittflächen nach einigen Minuten grauend, Druckstellen nach einigen Stunden schwärzend, mit bis zu 0,5 mm dicker und ockerfarbener Wandung
Geruch: fruchtig mirabellenartig mit säuerlich-unangenehmer Komponente
Die Schwärzende Kraterelle (C. melanoxeros) unterscheidet sich von der ähnlich aussehenden Violettgelben Kraterelle (C. ianthinoxanthus) durch düsterere Farben mit oliven und grauen Beitönen, das Schwärzen der Fruchtkörper im Alter sowie das grauende Fleisch bei Luftkontakt. Darüber hinaus beschreiben Neville & Alpago-Novello (1998) in ihrem Aufsatz über beide Taxa unterschiedliche Farbreaktionen bei Kontakt des Fleischs mit 2-prozentigem Phenol: Während C. melanoxeros rasch grau und dann allmählich rußschwarz verfärbt, beobachteten die Mykologen bei C. ianthinoxantus zunächst eine rosa-braune Verfärbung, die in weniger als einer Stunde schokoladenbraun umschlägt. Mangels Phenol konnte ich die Farbreaktion leider nicht verifizieren.
Bestimmung: Crepidotus lundellii Pilát in S. Lundell & Nannfeldt 1936 Funddatum: 26.12.2006 Fundort: D – BY – Schwaben – Lkr. Donau-Ries – Rain am Lech – westliches Lechufer nördlich der B 16 Messtischblatt: 7231/3.4.4 Höhe über NN: 400 m Ökologie: Uferbereich mit feuchtem, kalkhaltigem und nährstoffreichem Schwemmsand, bei Hochwasser überflutet; unter Erlen (Alnus sp.), Pappeln (Populus sp.), Weiden (Salix sp.) und eingestreutem Schwarzen Holunder (Sambuca nigra) Substrat: am Boden liegender Pappelzweig
Hut: 26 mm lang, 21 mm breit, 12 mm hoch, muschelförmig, seitlich am Substrat angewachsen, dünnfleischig, bis zu einem gewissen Maß biegsam, dann brüchig, Rand umgebogen, Huthaut feinfilzig und nicht abziehbar, hygrophan, schmutzig-weißlich
Lamellen: untermischt, hellbräunlich
Sporenpulverfarbe: kein Abwurfpräparat angefertigt
Stiel: nicht vorhanden
Lamellentrama: bilateral
Hyphen: mit Schnallen
Basidien: 24–31,5–41 x 6,5–7,5–9 µm; 4-sporig, keulig, seltener utriform, mit Basalschnallen
Sporen: 7–8–10 x 4,5–5–6 µm, Quotient = 1,6–1,6–1,7; elliptisch, glatt, ohne Keimporus, pigmentiert, inamyloid
Cheilo-Zystiden: 25–34–46 x 8–11–16 µm; keulenförmig-aufgeblasen, bisweilen bauchig, mit Basalschnallen
Hutdeckschicht: wirr verschlungene, 5–7,5–10 µm breite Hyphen
Kollektion: 9 Fruchtkörper Bestimmung: Cuphophyllus ochraceopallidus (P.D. Orton 1980) Bon 1985 ('1984') Funddatum: 22.10.2013 Fundort: D − BY − Schwaben − Augsburg-Firnhaberau − Firnhaberauheide, südlicher Teil, nahe der Lärmschutzwand zur Autobahn Messtischblatt: 7531/3.4.1 Höhe über NN: 463 m Ökologie: initialer Kalkhalbtrockenrasen, in einem Polster aus Echtem Tannen-Thujamoos (Abietinella abietina) rings um ein Büschel aus Dorniger Hauhechel (Ononis spinosa)
Hut: 8−26 mm breit, 5−12 mm hoch, gewölbt-gebuckelt, blass karamellbraun, am Rand undeutlich durchscheinend gerieft, ocker, von der Mitte her ausblassend, mittig etwas intensiver gefärbt, Oberfläche glatt, fettig glänzend, Huthaut am Rand etwas überstehend
Lamellen: herablaufend, bogig, dicht gedrängt, untermischt, am Grund ein wenig queraderig verbunden, blass hellbräunlich, Schneiden glatt und wie die Lamellenfläche gefärbt
Sporenpulver: kein Abwurfpräparat angefertigt
Stiel: 30−60 mm lang, 3-5 mm dick, basal nach unten verjüngend bis ausspitzend, apikal bis zu 8 mm breit werdend, eingewachsen längsfaserig, schwach seidig glänzend, weißlich
Fleisch: weiß; im Stiel längsfaserig und wattig ausgefüllt, Hut- nahtlos ins Stielfleisch übergehend, in der Stielbasis des größten Frk. mit schwach-pinkfarbenem Ton
Geruch: säuerlich, etwas unangenehm müffelnd
Das Taxon wird heute als Varietät des Jungfern-Ellerlings (C. virgineus) aufgefasst und war hier zunächst in Ermangelung einer Umkombination auf Varietätniveau zu Cuphophyllus als Art geführt. Emanuele Campo vollzog schließlich die Umkombination im März 2015.
Die Umkombination zu Camarophyllus kann übrigens nicht verwendet werden, weil sich die Typusart von Camarophyllus als Schneckling entpuppte, was den Namen zu einem Synonym von Hygrophorus macht. Auch die häufig verwendete Umkombination zu den Saftlingen (Hygrocybe) scheidet aus, weil die Eigenständigkeit der Ellerlinge molekularbiologisch erwiesen ist. (Matheny et al. 2006)
Kollektion: 10 Fruchtkörper Bestimmung: Cystodermella granulosa (Batsch 1783 : Fries 1821) Harmaja 2002 Funddatum: 11.10.2012 Fundort: D − BY − Schwaben − Lkr. Donau-Ries − Mertingen − Mertinger Forst Messtischblatt: 7330/4 Höhe über NN: ca. 420 m Ökologie: sandiger und saurer Boden, auf einer frisch geschlagenen Schneise in einer schon etwas rausgewachsenen Fichtenschonung (Picea abies), auf der Nadelstreu zum angrenzenden älteren Baumbestand, vergesellschaftet mit dem Stachelbeer-Täubling (Russula queletii)
Hut: 18−42 mm im Durchmesser, 7−14 mm hoch, stumpf kegelig, später flach ausgebreitet mit stumpfem Buckel, Rand mit etwas überstehender Huthaut und vergänglichen flockigen, weißlich bis blass cremefarbenen Velumresten besäumt, Oberfläche fein granuliert, Partikel zum Rand hin gröber werdend, rost- bis orangebraun gefärbt, in der Mitte dunkler
Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, bauchig, dünn, dicht gedrängt, Schneiden glatt und wie die Lamellenfläche blass cremefarben
Stiel: 35−47 mm lang, apikal 3−6,5 mm dick, basal 5−10 mm knollig verdickt und zum Hutansatz verjüngt, blass bräunlich, matt, mit flüchtiger flockiger Ringzone unter dem oberen Stieldrittel, darunter unregelmäßig flockig beschuppt, weißlich/blass cremefarben
Fleisch: sowohl im Hut als auch im Stiel voll und blass cremefarben, im Hut bis 8 mm dick, im Stiel längsfaserig mit 2 mm starker, hellbräunlicher Rinde, Huthaut weniger als einen halben Millimeter dick
Geruch: angenehm, fein säuerlich
Cheilo-Zystiden: keine vorhanden
Bestimmung: Dacrymyces stillatus Nees 1817 : Fries 1822 Funddatum: 12.12.2006 Fundort: D − BY − Schwaben − Lkr. Donau-Ries − Mertingen − Mertinger Forst Messtischblatt: 7330/2.3.2 Höhe über NN: 430 m Ökologie: Fichtenforst auf saurem, sandigem Boden; seitlich auf der Rinde eines Fichtenstumpfs (Picea abies); aufgrund der schwärzlichen, schnürsenkelartigen Rhizomorphen augenscheinlich der Folgezersetzer eines Hallimaschs (Armillaria sp.)
Fruchtkörper: 2–4 mm große Pusteln, gerne flächig mehrere Zentimeter verwachsen, dann faltig bis gewunden, gallertig, feucht-glänzend, glatt, am Substrat flach aufsitzend, orange teils gelblich gefärbt
Geruch: säuerlich
Hyphen: schnallenlos, mehrere mit intrazellulären, rundlichen und gelben Farbpigmenten
Sporen: 14–16,5–20 x 6–6,5–7 µm; hyalin, länglich-elliptisch (in etwa wie Bohnenkerne), reif 4-fach gekammert, an den Septen eingeschnürt, mit deutlichem Apendix
Basidien: 3 µm dünn, oben mit 4–5 µm etwas dicker, mit zwei diagonal abstehenden, bis zu 25 µm langen Epibasidien
Bestimmung: Dichomitus campestris (Quélet 1872) Domański & Orlicz 1966 Funddatum: 7.1.2007 Fundort: D – BY – Oberbayern – Lkr. Weilheim-Schongau – Peißenberg – (neue) Bergehalde Messtischblatt: 8232/1.2.2 Höhe über NN: ca. 600 m Ökologie: Südhang; diverser, humusarmer und feuchter Boden aus Kalkschotter, Kohle und anderem Gestein; Erlenbruchwald mit bemoostem aber sonst kargem Bodenbewuchs, an der Hangoberseite durch einen Gürtel aus Kiefern (Pinus sp.) und westlich durch eine Parzelle Jungfichten (Picea abies) flankiert Substrat: am Boden liegender Erlenast (Alnus sp.)
Habitus: resupinat, polsterförmig
Maße: 18 mm im Durchmesser, 6 mm hoch
Fleisch: korkig-zäh, nahezu vollständig aus Röhren bestehend
Röhren: rundlich, ca. 1,5–2 Poren pro mm, gelb bis rostbräunlich, vom Rand her schwärzend
Geruch: fein-säuerlich
Hyphensystem: dimitisch
Generative Hyphen: 2,5–3–4 µm breit; dünnwandig, gefüllt, mit kleinen Tröpfchen, Septen mit Schnallen
Skeletthyphen: 1,5–2,5–4 µm breit; dickwandig, hyalin, Septen ohne Schnallen, dichotom verzweigt
Basidien: 18–25,5–32 x 7–9,5–12 µm; keulig, 4-sporig, mit Basalschnallen
Sporen: 11–12–13 x 4–5–5,5 µm, Quotient = 2,8–2,4–2,3; schmal-elliptisch, glatt, hyalin, mit meist 1–2 Tröpfchen
Laut Krieglsteiner (2000) findet man die Art in unserem Nachbarland meist in Haselvorwäldern und -gebüschen, Hainbuchen-Eichenwäldern, Hartholzauen, wärmebedürftigen Eichenmischwäldern, an lichten Waldrändern und selten auch in Buchenwäldern mit eingemischter Eiche. Laux (2001) schreibt, dass die Art in Südfrankreich Eichen (Qercus sp.) bevorzugt. Der Pilz fruktifiziert auf abgestorbenen Stämmen und oft noch ansitzenden, selten wie in diesem Fall auch auf am Boden liegenden Ästen. Bevorzugtes Substrat ist Hasel (Corylus avellana), mit deutlichem Abstand gefolgt von Eiche. Aufgrund der Verwandtschaft von Hasel und Erle verwundert es nicht, dass das Substrat bei diesem Fund ein Erlenast war.
Die Beschreibung bezieht sich auf den Fruchtkörper und die mikroskopischen Merkmale auf den Fotos 1–7. Die letzten beiden Bilder zeigen einen Fund bei Unterirsingen am östlichen Wertachufer südlich der Straße und nördlich der Bahnlinie und dokumentieren zusätzlich die Variabilität dieser Art:
Funddatum: 27.1.2007 Fundort: D – BY – Schwaben – Lkr. Unterallgäu – Türkheim, Ortsteil Irsingen Messtischblatt: 7929/4.2.2 Höhe über NN: 605 m Ökologie: Auwaldartiger Ufersaum überwiegend aus Eschen (Fraxinus excelsior) und Grau-Erlen (Alnus incanum) Substrat: luftig ansitzender Erlenast
Kollektion: 2 Fruchtkörper, abzüglich 1/2 Hut Bestimmung: Entoloma cetratum (Fries 1818 : Fries 1821) M.M. Moser 1978 Funddatum: 5.5.2013 Fundort: D − BY − Schwaben − Lkr. Donau-Ries − Mertingen − Mertinger Forst, nahe der Waldkapelle Messtischblatt: 7330/4.2.1 Höhe über NN: 441 m Ökologie: Auslichtung im Fichtenforst auf saurem, sandigem Boden; ein Exemplar am Fuß eines Fichtenstubbens (Picea abies), das andere ca. 1 m davon entfernt auf dem bemoosten Boden zwischen etwas Reisig fruktifizierend
Habitus: helmlingsartig (mycenoid)
Hut: 20−28 mm im Durchmesser, 10−12 mm hoch, stumpf gebuckelt, Rand bis zur Hälfte des Radius' durchscheinend gerieft, bei einem Exemplar an einer Stelle eingebuchtet, Huthaut die Lamellen überragend, am Rand blasser und nach unten umgeschlagen, rötlich-braun, etwas glasig erscheinend, im Zentrum weißlich, hygrophan, zum Rand radialstreifig hellocker ausblassend
Lamellen: ausgebuchtet angeheftet bis frei, bauchig, mit Lamelletten untermischt, dicklich, an der Fläche gerunzelt, am Grund queraderig verbunden, vereinzelt gegabelt, rosa-bräunlich, Schneiden wellig-gesägt und wie die Fläche gefärbt
Sporenpulver: kein Abwurfpräparat angefertigt
Stiel: 5,5–9 cm lang, 5–6 x 3,5–4 mm dick, zylindrisch, basal abgeflacht, untere Hälfte mit Mittelfurche, ein Exemplar gekniet, drehwüchsig, längsfaserig, ockerbräunlich, glasig, Basis weiß überfasert, am Lamellenansatz weißflockig besetzt
Fleisch: im Stiel ocker-bräunlich, längsfaserig, hohl, Rinde bis zu 2 mm dick; im Hut am Stielansatz bis zu 3 mm dick, nach außen dünner, ocker-weißlich, am Rand praktisch fehlend
Geruch: etwas säuerlich mit schwach fruchtiger Komponente
Basidien [95 % • 15 • LQP • v • H2O (nat)]: 30,0–36,5–43,5(–44,5) x 9,0–11,5–13,5 µm; keulig, 2–4-sporig, Basis von 2-sporigen Elementen schnallenlos, 4-sporige dagegen mit Basalschnallen
Sporen [95 % • 40 • LQP • v • H2O (nat)]: 9,0–11,0–13,0(–13,5) x 6,5–8,0–9,5(–9,5) µm, Quotient = 1,1–1,7; Mittelwert-Konfidenzgrenzen (95 %): 11 ±0,3 x 8 ±0,2 µm (Länge av x Breite av), Quotient av = 1,4 ±0,04; 5–6(–7)-eckig, heterodiametrisch, reif mit einem oder zwei größeren und unreif mit vielen kleineren Öltröpfchen gefüllt
Hutdeckschicht [nonstat • 10 • QPr • v • H2O (nat)]: Hyphen 3,5–8,0 µm breit, schnallenlos, Endzellen vereinzelt auf 17,5–39,5 µm im Durchmesser aufgeblasen, in der Form an einen Zeppelin erinnernd, Pigment intrazellulär
Legende:
95 % = Konfidenzintervall; Messwerte wurden statistisch mit Smaff ausgewertet
nonstat = Messwerte wurden nicht statistisch ausgewertet
LQP = Lamellenquetschpräparat
QPR = Quetschpräparat
v = vitales Untersuchungsmaterial
H2O (nat) = Präparation in Leitungswasser
Kollektion: 9 Fruchtkörper Bestimmung: Entoloma excentricum Bresadola 1881 Funddatum: 23.8.2014 Fundort: D − BY − Schwaben − Augsburg-Firnhaberau − Firnhaberauheide, südlicher Teil, nahe der Lärmschutzwand an der Autobahn Messtischblatt: 7531/3.4.1 Höhe über NN: 463 m Ökologie: initialer Trockenrasen auf Kalkschotter mit lückiger, kurzer Vegetation, in einem Kissen aus Echtem Tannen-Thujamoos (Abietinella abietina); sonnig exponierter Standort, vergesellschaftet mit dem Weißlichen Keulengallertpilz (Tremellodendropsis tuberosa)
Habitus: ritterlingsartig (tricholomatoid)
Hut: 17−42 mm breit, gewölbt, gerne stumpf gebuckelt, selten abgeflacht, Rand lange umgebogen und ungerieft, Huthaut die Lamellen überragend, Oberfläche matt glänzend, schmutzig hellgrau, bisweilen mit konzentrisch angeordneten und bis zu 3 mm großen Wasserflecken
Lamellen: gerade bis überwiegend angewachsen, bauchig, dünn, mit Lameletten untermischt, hellgrau, bei Sporenreife rosa getönt, Schneiden glatt und wie die Flächen gefärbt
Sporenpulver: kein Abwurfpräparat angefertigt
Stiel: 30−45 mm lang, 4−7 mm dick, basal bis zu 8 mm knollig verdickt, gerade bis geschwungen, schmutzig hellgrau, matt
Fleisch: Hut- nahtlos ins Stielfleisch übergehend; im Hut bis zu 6 mm dick, weiß; im Stiel längsfaserig, im Alter apikal oder komplett hohl, weiß, bisweilen etwas hellgrau
Geruch: unspezifisch, auch im Anschnitt
Der ähnlich aussehende Wurzelnde Rötling (E. pallideradicatum) aus der Nolanea-Claudopus-Klade (Noordeloos 2009) besitzt vergleichbar lange (~300 µm) Trama-Elemente, aber im Gegensatz zum Exzentrischen Rötling aus der Inocephalus-Cyanula-Klade ungeschnäbelte Cheilo-Zystiden. (Gröger 2006) Außerdem führt Ludwig (2007) in seinem Pilzkompendium noch E. eximium als kaum unterscheidbaren Doppelgänger an, das weder Zystiden noch Schnallen im Hymenium aufweist. Andere Arten mit ähnlichen Fruchtkörpern aus der Untergattung Entoloma haben kürzere Tramahyphen.
Zu den Kaulo-Zystiden von E. excentricum schreiben Senn-Irlet & Woltsche (2002), dass diese nicht nur bei der dunkelhütigen Varietät porphyrocephalum sondern auch bei anderen Farbausprägungen der Art vorkommen. Die Autoren weisen darauf hin, dass die dünnwandigen Elemente beim Trocknen leicht kollabieren und dann nur noch schwer zu erkennen sind.
Kollektion: 4 von 5 Fruchtkörpern Bestimmung: Entoloma nitidum Quélet 1883 Funddatum: 13.10.2015 Fundort: D − BY − Schwaben − Lkr. Donau-Ries − Mertingen − Mertinger Forst, südlich der Waldkapelle unweit der Torfmoosinsel Messtischblatt: 7330/4.2.3 Höhe über NN: 443 m Ökologie: lichter Fichtenforst auf saurem, anmoorigem Boden nahe eines Bachlaufs
Habitus: rüblingsartig (collybioïd)
Hut: 1,8−6 × 1,1−5,5 cm im Durchmesser, 8−13 mm hoch, zunächst konisch-glockig, dann flach ausgebreitet mit gewelltem Rand und stumpfem Buckel im Zentrum, Rand stets ungerieft, Huthaut die Lamellen überragend und nach unten umgeschlagen, mittig bisweilen radialrissig, Oberfläche matt glänzend und eingewachsen radialfaserig, dunkel grau-blau bis heller grau-blau
Lamellen: ausgebuchtet angeheftet bis frei, bauchig, mit Lamelletten untermischt, jung blass gelblich, später rosa-bräunlich, Schneiden wie die Fläche gefärbt
Sporenpulver: rosa-bräunlich
Stiel: 4–6 cm lang, apikal 3–6 mm dick, zylindrisch, bisweilen etwas knotig, zum unteren Stielende hin keulig bis zu 4–11 mm verdickt, ein Exemplar gekniet, drehwüchsig, längsfaserig, Basis schmutzig weißlich und weiß überfasert
Fleisch: im Stiel, längsfaserig, unterer Stielbereich wattig ausgefüllt, im Alter auf ganzer Länge wattig ausgefüllt und etwas hohl, weiß, basal schmutzig weißlich; im Hut am Stielansatz bis zu 1–4 mm dick, nach außen dünner, weiß, am Rand praktisch fehlend
Geruch: im Anschnitt leicht süßlich bis spermatisch
Zur Bestandssituation in Deutschland schreibt Ludwig (2007) in seinem Pilzkompendium, dass der Stahlblaue Rötling vor allem im Süden noch recht häufig, aber stark rückläufig und als gefährdet eingestuft ist (Rote Liste 3 – gefährdet).
Anfang Januar 2016 berichtete der Rötlingsspezialist Gerhard Wölfel im DGfM-Forum ebenfalls, dass der Stahlblaue Rötling in Westfalen sehr stark rückläufig sei. (Wölfel 2016) Die letzten Nachweise dieser Art lägen in dieser Region mehr als 10 Jahre zurück, wohingegen die Art dort früher weit verbreitet gewesen sei (Krieglsteiner 1991). Ein Vergleich mit den Pilzen Deutschlands (DGfM 2016) zeige im Norden (Niedersachsen, Schleswig-Holstein) ähnliche Tendenzen. Als Gefährdungsursache nennen Andreas Gminder und Peter Karasch vor allem Zunahme der Stickstoffeinträge in Nadelwälder (Kuyper 2013), des weiteren die Intensivierung der Forstwirtschaft, auch in feuchten Fichtenwäldern.
Dagegen merkt Wölfel an, dass E. nitidum in Bayern und Baden-Württemberg noch häufig zu sein scheint. Peter Karasch bestätigt seine Einschätzung mit einer grafischen Auswertung der bayerischen Funde. Auch Andreas Gminder schätzt die Bestandssituation im Thüringer Wald in den letzten 10 Jahren als in etwa gleichbleibend ein.
Zuletzt relativierte Axel Schilling Mitte April 2016 die Bestandssituation in Niedersachsen, weil schlicht die Funddaten für das Bundesland im Portal auf Pilze-Deutschland.de noch fehlen würden und diese erst im Laufe des Jahres eingepflegt werden sollen. Auf einer vorläufigen Verbreitungskarte visualisiert er lediglich drei Alteinträge an Quadranten vor 1980 und sechs Einträge aus den letzten zehn Jahren. Peter Karasch informierte mich am 13.6.2016, dass die Funde aus Niedersachsen inzwischen online sind.
Bestimmung: Entoloma ollare E. Ludwig & T. Rödig 1992 ex E. Ludwig & T. Rödig in Noordeloos 2004 Finderin: Slavenka Wittmann Bestimmer: Andreas Staber & Andreas Kunze Funddatum: 15.5.2008 (Wiederfund aus dem Vorjahr) Fundort: D – BY – Schwaben – Lkr. Augsburg – Bobingen Höhe über NN: ca. 520 m Messtischblatt: 7731/1 Ökologie: Blumenkasten mit Pelargonien, teils bemooste Erde
Habitus: stummelfüßchenartig (crepidotoid)
Hut: 4–7 x 3–3 mm im Durchmesser, 3–4 mm hoch, flach ausgebreitet, zentral leicht eingesenkt, später trichterförmig, teils ungleich nach oben gefaltet, grau bis blau-grau, ausgeprägt weiß radialfilzig, Rand nach unten gebogen, im Alter bisweilen gerieft/undeutlich gekerbt, ± zentral gestielt, laut Finder bisweilen auch seitlich gestielt
Lamellen: angewachsen, untermischt, entfernt stehend, wellig verbogen, zum Rand hin ins Grau der Hutfarbe übergehend, sonst schmutzig gelblich rosa
Stiel: 2–4 mm lang, 1,5–2 mm dünn, hellbraun mit rötlichem Reflex, vollständig weiß kurzborstig behaart, zylindrisch bis selten rillig
Fleisch: weiß
Geruch: unauffällig
Kollektion: 8 Fruchtkörper (zzgl. 5 Exemplare vom 27.5.2013, selber Fundort) Bestimmung: Entoloma sericeoides (J.E. Lange 1940) Noordeloos 1980 Funddatum: 30.5.2013 Fundort: D − BY − Schwaben − Augsburg − Firnhaberauheide, südlicher Teil, nahe der Lärmschutzwand zur Autobahn Messtischblatt: 7531/3.4.1 Höhe über NN: 463 m Ökologie: Magerwiese auf Kalkschotter mit dünner Lössauflage, sonnig exponierter Standort, Krautschicht ca. 20−30 cm hoch, im Moos; in der Nähe fruktifizierte der Safrangelbe Saftling (Hygrocybe acutoconica)
Habitus: rüblingsartig (collybioid)
Hut: 13−30 x 25 mm breit, 3−10 mm hoch, bereits jung trichterförmig vertieft, Huthaut am Rand zunächst umgeschlagen, im Alter gerade abstehend und die Lamellen überragend, glatt, fettig glänzend, braun und in der Mitte dunkelbraun gefärbt, 2/2−3/4 des Hutradius' durscheinend gerieft, hygrophan, radialstreifig von innen nach außen ocker ausblassend, dann ungerieft mit matter Oberfläche
Lamellen: breit angewachsen und mit einem Zahn am Stiel herablaufend, im Alter auch schwach herablaufend, dünn, dicht gedrängt, jung in Stielnähe bauchig und andere Hälfte zum Rand hin bogig, später komplett bauchig, junge Exemplare zum Rand hin gerne wellig verbogen, schmutzig weißlich, dann mit mehr Braun- und zuletzt durch das Sporenpulver mit mehr Rosabrauntönen, Lamellenfläche schwach runzelig, vor dem Hutrand auslaufend, Schneiden bei alten Exemplaren teils bräunlich pigmentiert
Sporenpulver: rosa-bräunlich
Stiel: 25−30 mm lang, 2−4 x 3 mm dick, basal auf 4 x 3−5,5 mm schlank-keulig erweitert, grau-bräunlich, weiß längs überfasert, kurz vor dem Lamellenansatz gerne mit angedeuteter Ringzone, basal weißfilzig, etwas glasig wie der Stiel des Schwärzenden Saftlings (Hygrocybe conica)
Fleisch: dünn, extrem brüchig; im Stiel längsfaserig, hohl mit bis zu 1 mm dicker Wand, wattig aufgefüllt, wässrig, glasig-braun, trocken grau; im Hut bis maximal 1 mm dick in der Mitte, am Rand praktisch fehlend, unmittelbar unter der Hutdeckschicht braun, darunter grau
Geruch: unspezifisch, jedoch im Anschnitt entweder mehlartig bzw. nach Salatgurke mit unangenehmer Komponente oder spermatisch
Kollektion: 10 Fruchtkörper Bestimmung: Entoloma serrulatum (Fries 1818 : Fries 1821) Hesler 1967 Finderin: Waltraud Kunze Funddatum: 2.9.2014 Fundort: D − BY − Schwaben − Augsburg-Firnhaberau − Firnhaberauheide, nördlicher Teil Messtischblatt: 7531/3.4.1 Höhe über NN: 463 m Ökologie: Kalkhalbtrockenrasen, sonnig exponierter Standort; in der niederen Krautschicht, vergesellschaftet u. a. mit Gelbem Sonnenröschen (Helianthemum nummularium), Wilder Möhre (Daucus carota subsp. carota) und Hopfenklee (Medicago lupulina) Begleitfunga: Tiefgenabelter Glöckling (Entoloma cf. fridolfingense)
Habitus: nabelingsartig (omphalinoid)
Hut: 10−30 mm breit, 3−8 mm hoch, gewölbt, zentral abgeflacht, bald leicht vertieft, zuletzt genabelt, Rand ungerieft und nach unten gebogen, im Alter nach oben gewölbt, teils mit Knick aufgefaltet und scharfrandig, Huthaut fein faser-filzig, schwarz-blau
Lamellen: jung breit und später ausgebuchtet am Stiel angewachsen, zunächst ± gerade, bald schon ausgeprägt bauchig, ungegabelt, mit Lameletten untermischt, dünn, gedrängt, Lamellenfläche blass bläulich und bei Sporenreife zunehmend rosa-bräunlich gefärbt, Schneiden unregelmäßig fein gekerbt und zumindest nahe des Hutrands dunkelblau pigmentiert
Sporenpulver: rosa-bräunlich
Stiel: 25−55 mm lang, 2−3 mm dick, gerade bis geschwungen, zylindrisch, apikal und basal etwas erweitert, Oberfläche matt und nicht poliert, bläulich-grau, unteres Stielende etwas blasser und weißfilzig bekleidet
Fleisch: weiß; im Hut bis zu 1 mm dick, zum Rand hin ausdünnend; im Stiel längsfaserig, hohl
Geruch: unspezifisch
Kollektion: 7 von ca. 30 Fruchtkörpern Bestimmung: Entoloma sodale Kühner & Romagnesi 1954 ex Noordeloos 1982 Funddatum: 15.6.2008 Fundort: D − BY − Schwaben − Lkr. Augsburg − Königsbrunn − NSG Stadtwald Augsburg, Königsbrunner Heide auf der Auslichtung zwischen „Kernheide“ und „Hasenheide“ Messtischblatt: 7731/1.4.2 Höhe über NN: ca. 510 m Ökologie: Magerwiese mit Tendenz zum Halbtrockenrasen auf Kalkschotter mit teils ausgeprägter Erdschicht und Totholz (meist Wurzelreste der gefällten Nadelhölzer), zur Hauptblütezeit im Sommer massenhaft mit der weißblütigen Ästigen Graslilie (Anthericum ramosum) bedeckt; gesellig im sonnig exponierten Bereich in der hohen Gras- und Krautschicht fruktifizierend
Habitus: rüblingsartig (collybioid)
Hut: 8−28 mm im Durchmesser, 7−16 mm hoch, halbkugelig und stumpf gebuckelt bis glockig, braun, gerieft, angedrückt schuppig, vor allem im Zentrum, trocken hellgrau-ocker ausblassend, Huthaut marginal überstehend, am Rand teils eingerissen
Lamellen: fast frei, bauchig, untermischt, dünn, im Alter gerne gestaucht-wellig, Schneiden glatt, jung weißlich, bald durch das Spp. rosa getönt
Sporenpulver: rosa-bräunlich
Stiel: 5,3−7 cm lang, 1,5−1,5 x 3 mm, zylindrisch, teils gefurcht, glatt erscheinend, doch unter der Lupe mit fein längsfaseriger Struktur und kurzen sowie weißen Härchen (nicht poliert), blau-grau mit lila Reflex, apikal ausblassend, basal weißfilzig und bis zu 1/3 der Stiellänge hinauf bereift
Fleisch: im Hut extrem dünn, im äußeren Drittel praktisch fehlend, weiß; im Stiel längsfaserig, seidig glänzend, hohl, weiß
Geruch: unangenehm stechend chemisch
Lamellentrama: regulär, Hyphen 4−5,5−7,5−(8) µm breit, hyalin, Septen ohne Schnallen, Hyphenwände an den Septen abgerundet
Basidien: (31−)34,5−36−38(−39) x 11,5−13−15(−16) µm, keulig, 4-sporig, dünnwandig, hyalin, ohne Basalschnallen
Sporen: (9−)9,5−10,5−11,5 x (6,5)−7−7,5−8(−8,5) µm, Quotient = 1,2−1,4−1,6; (6−)7(−8)-eckig, heterodiametrisch, mit einem großen oder mehreren kleineren Öltropfen gefüllt, dünnwandig, glatt, ohne Keimporus, rosa, inamyloid
Pleuro-Zystiden: keine gefunden
Cheilo-Zystiden: (17,5−)19−28−34,5(−38) x (17,5−)19−28−34,5(−38) µm, keulig, die Mehrzahl gestielt ballonförmig (sphaeropedunculat), dünnwandig, hyalin
Caulo-Zystiden: keine gefunden
Kollektion: 3 Fruchtkörper Bestimmung: Entoloma cf. ameides (Berkeley & Broome 1865) Quélet 1879 Funddatum: 17.5.2007 Fundort: D − BY − Schwaben − Lkr. Donau-Ries − Mertingen − Mertinger Forst Messtischblatt: 7330/4.2.1 Höhe über NN: ca. 442 m Ökologie: Fichtenforst auf saurem und sandigem Boden, am Rand einer Lichtung; bemooster Untergrund mit lichtem Bewuchs aus Fichtensprößlingen (Picea abies), kleinen Faulbäumen (Frangula alnus) sowie Brom- und Himbeerranken (Rubus sect. Rubus bzw. R. daeus)
Habitus: risspilzartig (inocybeoid)
Hut: 11−29 mm im Durchmesser, 7−9 mm hoch, kegelig, Rand im Alter nach oben gebogen und rissig, aber stets mit zentralem Buckel, zentral gestielt, steif-spröde, hygrophan, braun
Lamellen: breit angewachsen, entfernt stehend, ausgeprägt bauchig, untermischt, steif-spröde, braun mit rosa Farbkomponente
Sporenpulver: rosa-bräunlich
Stiel: 30−41 mm lang, 4−5 x 6−8 mm breit, steif-spröde, längsfaserig, hygrophan, braun, eine Nuance heller als der Hut gefärbt
Geruch: ausgeprägt süßlich – an den Veilchenwurz-Rötelritterling (Lepista irina) erinnernd
Lamellentrama: regulär
Hyphen: Septen mit Schnallen
Sporen: (9,5−) 10,5 +/-0,5 (−11,5) x (6,5−) 7,5 +/-0,5 (−8) µm, Quotient = 1,4 +/-0,1; heterodiametrisch, 6-7-eckig-abgerundet, glatt, mit einem großen Öltropfen, inamyloid
Sind Cheilo-Zystiden vorhanden, handelt es sich um den Süßlichen Rötling (Entoloma sacchariolens).
Kollektionen: 5 + 6 Fruchtkörper Bestimmung: Entoloma cf. ameides (Berkeley & Broome 1865) Quélet 1879 Funddatum: 16.4. + 20.4.2008 Fundort: D − BY − Schwaben − Lkr. Donau-Ries − Mertingen − Mertinger Forst Messtischblatt: 7330/4.2.1 Höhe über NN: ca. 442 m Ökologie: Fichtenforst auf saurem und sandigem Boden, am Rand einer westlich exponierten Lichtung; bemooster Untergrund mit lichtem Bewuchs aus Fichtensprößlingen (Picea abies), kleinen Faulbäumen (Frangula alnus) sowie Brom- und Himbeerranken (Rubus sect. Rubus und R. idaeus)
Habitus: risspilzartig (inocybeoid)
Hut: 16−37 x 11−29 mm breit, kegelig-faltig, wellig, am Rand nach oben gebogen, Huthaut überstehend, Oberfläche fein seidig überfasert, Mitte runzelig, hygrophan, braun, von der Spitze her hellbraun/ocker ausblassend, danach radialstreifig der übrige Hut
Lamellen: angeheftet angewachsen, bogig, mit Lamelletten untermischt, eher gedrängt, Fläche vertikal fein faltig-runzelig,wie der Hut bräunlich gefärbt, mit zunehmender Reife mit fleischfarbenem Ton
Sporenpulver: rosa-bräunlich
Stiel: 45−85 mm lang, 6−11 x 3,5−5 mm dick, stark gefurcht und erweckt gerne den Eindruck zweier miteinander verwachsener Stiele, basal geschwungen bis gekniet, bisweilen etwas verdreht, basal verdickt, bereift
Fleisch: Stiel- mit Hutfleisch verwachsen; im Hut dünn, radialfaserig, etwas spröde, hygrophan; im Stiel ebenfalls dünn, hohl, aber durch die Furche stabilisiert, selten etwas wattig ausgestopft, längsfaserig, etwas spröde
Geruch: süßlich, mit an den Veilchenwurz-Rötelritterling (Lepista irina) erinnernder Komponente