Bestimmung: Corticium roseum Persoon 1794 Funddatum: 9.2.2008 Fundort: D – BY – Schwaben – Lkr. Donau-Ries – Mertingen – Mertinger Forst Messtischblatt: 7330/4.2.1 Höhe über NN: ca. 410 m Ökologie: dunkler Fichtenforst auf saurem, frischem Boden unmittelbar an einem Waldbächchen Substrat: östlich exponierte Seite eines ca. 1,5 m hohen Baumstumpfs inklusive der abgestorbenen Triebe einer Weide (Salix sp.) Begleitfunga: Westseite mit etlichen resupinaten Frk. des Angebrannten Rauchporlings (Bjerkandera adusta) besiedelt
Fruchtkörper: blass rosa bis weißlich, häutig bis runzelig, fest mit dem Substrat verwachsen und deshalb nur schwer ablösbar
Lt. Literatur sollen die Frk. bei Reibung röten oder sich zumindest intensiver rosa verfärben (nicht getestet)
Bestimmung: Entoloma ollare E. Ludwig & T. Rödig 1992 ex E. Ludwig & T. Rödig in Noordeloos 2004 Finderin: Slavenka Wittmann Bestimmer: Andreas Staber & Andreas Kunze Funddatum: 15.5.2008 (Wiederfund aus dem Vorjahr) Fundort: D – BY – Schwaben – Lkr. Augsburg – Bobingen Höhe über NN: ca. 520 m Messtischblatt: 7731/1 Ökologie: Blumenkasten mit Pelargonien, teils bemooste Erde
Habitus: stummelfüßchenartig (crepidotoid)
Hut: 4–7 x 3–3 mm im Durchmesser, 3–4 mm hoch, flach ausgebreitet, zentral leicht eingesenkt, später trichterförmig, teils ungleich nach oben gefaltet, grau bis blau-grau, ausgeprägt weiß radialfilzig, Rand nach unten gebogen, im Alter bisweilen gerieft/undeutlich gekerbt, ± zentral gestielt, laut Finder bisweilen auch seitlich gestielt
Lamellen: angewachsen, untermischt, entfernt stehend, wellig verbogen, zum Rand hin ins Grau der Hutfarbe übergehend, sonst schmutzig gelblich rosa
Stiel: 2–4 mm lang, 1,5–2 mm dünn, hellbraun mit rötlichem Reflex, vollständig weiß kurzborstig behaart, zylindrisch bis selten rillig
Fleisch: weiß
Geruch: unauffällig
Kollektion: 7 von ca. 30 Fruchtkörpern Bestimmung: Entoloma sodale Kühner & Romagnesi 1954 ex Noordeloos 1982 Funddatum: 15.6.2008 Fundort: D − BY − Schwaben − Lkr. Augsburg − Königsbrunn − NSG Stadtwald Augsburg, Königsbrunner Heide auf der Auslichtung zwischen „Kernheide“ und „Hasenheide“ Messtischblatt: 7731/1.4.2 Höhe über NN: ca. 510 m Ökologie: Magerwiese mit Tendenz zum Halbtrockenrasen auf Kalkschotter mit teils ausgeprägter Erdschicht und Totholz (meist Wurzelreste der gefällten Nadelhölzer), zur Hauptblütezeit im Sommer massenhaft mit der weißblütigen Ästigen Graslilie (Anthericum ramosum) bedeckt; gesellig im sonnig exponierten Bereich in der hohen Gras- und Krautschicht fruktifizierend
Habitus: rüblingsartig (collybioid)
Hut: 8−28 mm im Durchmesser, 7−16 mm hoch, halbkugelig und stumpf gebuckelt bis glockig, braun, gerieft, angedrückt schuppig, vor allem im Zentrum, trocken hellgrau-ocker ausblassend, Huthaut marginal überstehend, am Rand teils eingerissen
Lamellen: fast frei, bauchig, untermischt, dünn, im Alter gerne gestaucht-wellig, Schneiden glatt, jung weißlich, bald durch das Spp. rosa getönt
Sporenpulver: rosa-bräunlich
Stiel: 5,3−7 cm lang, 1,5−1,5 x 3 mm, zylindrisch, teils gefurcht, glatt erscheinend, doch unter der Lupe mit fein längsfaseriger Struktur und kurzen sowie weißen Härchen (nicht poliert), blau-grau mit lila Reflex, apikal ausblassend, basal weißfilzig und bis zu 1/3 der Stiellänge hinauf bereift
Fleisch: im Hut extrem dünn, im äußeren Drittel praktisch fehlend, weiß; im Stiel längsfaserig, seidig glänzend, hohl, weiß
Geruch: unangenehm stechend chemisch
Lamellentrama: regulär, Hyphen 4−5,5−7,5−(8) µm breit, hyalin, Septen ohne Schnallen, Hyphenwände an den Septen abgerundet
Basidien: (31−)34,5−36−38(−39) x 11,5−13−15(−16) µm, keulig, 4-sporig, dünnwandig, hyalin, ohne Basalschnallen
Sporen: (9−)9,5−10,5−11,5 x (6,5)−7−7,5−8(−8,5) µm, Quotient = 1,2−1,4−1,6; (6−)7(−8)-eckig, heterodiametrisch, mit einem großen oder mehreren kleineren Öltropfen gefüllt, dünnwandig, glatt, ohne Keimporus, rosa, inamyloid
Pleuro-Zystiden: keine gefunden
Cheilo-Zystiden: (17,5−)19−28−34,5(−38) x (17,5−)19−28−34,5(−38) µm, keulig, die Mehrzahl gestielt ballonförmig (sphaeropedunculat), dünnwandig, hyalin
Caulo-Zystiden: keine gefunden
Kollektionen: 5 + 6 Fruchtkörper Bestimmung: Entoloma cf. ameides (Berkeley & Broome 1865) Quélet 1879 Funddatum: 16.4. + 20.4.2008 Fundort: D − BY − Schwaben − Lkr. Donau-Ries − Mertingen − Mertinger Forst Messtischblatt: 7330/4.2.1 Höhe über NN: ca. 442 m Ökologie: Fichtenforst auf saurem und sandigem Boden, am Rand einer westlich exponierten Lichtung; bemooster Untergrund mit lichtem Bewuchs aus Fichtensprößlingen (Picea abies), kleinen Faulbäumen (Frangula alnus) sowie Brom- und Himbeerranken (Rubus sect. Rubus und R. idaeus)
Habitus: risspilzartig (inocybeoid)
Hut: 16−37 x 11−29 mm breit, kegelig-faltig, wellig, am Rand nach oben gebogen, Huthaut überstehend, Oberfläche fein seidig überfasert, Mitte runzelig, hygrophan, braun, von der Spitze her hellbraun/ocker ausblassend, danach radialstreifig der übrige Hut
Lamellen: angeheftet angewachsen, bogig, mit Lamelletten untermischt, eher gedrängt, Fläche vertikal fein faltig-runzelig,wie der Hut bräunlich gefärbt, mit zunehmender Reife mit fleischfarbenem Ton
Sporenpulver: rosa-bräunlich
Stiel: 45−85 mm lang, 6−11 x 3,5−5 mm dick, stark gefurcht und erweckt gerne den Eindruck zweier miteinander verwachsener Stiele, basal geschwungen bis gekniet, bisweilen etwas verdreht, basal verdickt, bereift
Fleisch: Stiel- mit Hutfleisch verwachsen; im Hut dünn, radialfaserig, etwas spröde, hygrophan; im Stiel ebenfalls dünn, hohl, aber durch die Furche stabilisiert, selten etwas wattig ausgestopft, längsfaserig, etwas spröde
Geruch: süßlich, mit an den Veilchenwurz-Rötelritterling (Lepista irina) erinnernder Komponente
Kollektion: 6 von 8 Fruchtkörper Bestimmung: Entoloma cf. clandestinum (Fries 1818 : Fries 1821) Noordeloos 1980 Funddatum: 7.10.2008 Fundort: D − BY − Schwaben − Lkr. Augsburg − Königsbrunn − NSG Stadtwald Augsburg, Königsbrunner Heide, Auslichtung zwischen den Teilbereichen „Hasenheide“ und „Kernheide“ nahe des Trampelpfads Messtischblatt: 7731/1.4.2 Höhe über NN: ca. 510 m Ökologie: Glatthaferwiese auf Kalkschotter mit dünner Humusauflage, teils oberflächlich abgesauert, halbschattiger Standort neben lichtem Saum aus Wald-Kiefer (Pinus sylvestris), im ca. 10 cm hohen Gras
Habitus: helmlingsartig (mycenoid)
Hut: 16−23 mm breit, 2−3 mm hoch, jung halbkugelig, bald flach ausgebreitet, bisweilen nach unten gefaltet/gedellt, im Alter auch dezent wellig verbogen, zentral schwach vertieft bis genabelt, selten mit kleiner Spitze, Rand gerieft und nach unten gebogen, Huthaut etwas überstehend und durch die Spannung der Lamellen fein gelappt (10x-Lupe), matt bis glänzend, fein radialfaserig, dunkelbraun, hygrophan, von der Mitte her flächig rötlich-braun ausblassend
Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, mit Zahn herablaufend, bauchig, leicht entfernt stehend, grau-bräunlich und heller als der Hut gefärbt, Schneiden bisweilen mit feinen kurzen Härchen (10x-Lupe)
Sporenpulver: kein Abwurfpräparat angefertigt
Stiel: 28−40 mm lang, unten 1,5−2,5 x 3 mm dick, zylindrisch abgeflacht, apikal verdickt und bereift, bisweilen gefurcht, basal weißfilzig und schlank knollig, verdreht längsfaserig
Fleisch: Hut- mit Stielfleisch verwachsen; im Hut extrem dünn bzw. fehlend, weißlich; im Stiel hohl, wattig ausgefüllt, dünn weißlich
Geruch: unspezifisch, angenehm
Kollektion: 2 Fruchtkörper Bestimmung: Entoloma sericeum Quélet 1872 Funddatum: 8.10.2008 Fundort: D − BY − Schwaben − Lkr. Augsburg − Königsbrunn − NSG Stadtwald Augsburg, Königsbrunner Heide, im Teilbereich „Hasenheide“ nahe der Abzweigung des Trampelpfads in Richtung Ölbachquelltopf Messtischblatt: 7731/1.4.2 Höhe über NN: ca. 510 m Ökologie: Salbei-Glatthaferwiese auf Kalkschotter mit dünner Lössauflage, sonnig exponierter Standort, in niedriger Gras- und Krautschicht, Schafbeweidung seit ca. 1,5 Wochen
Habitus: helmlingsartig (mycenoid)
Hut: 9−10 x 25−30 mm breit, 3−15 mm hoch, jung konvex, später stumpf kegelig und unregelmäßig radialfaltig, Huthaut um bis zu 1 mm überstehend und umgeschlagen, grau-braun, am Rand durchscheinend gerieft, hygrophan, von der Mitte aus radialstreifig ocker ausblassend
Lamellen: angeheftet bis fast frei, mit Lamelletten unterwischt, bauchig, eher gedrängt, wellig verbogen, am Grund querverbunden, die Fläche teils runzelig, blass grau-braun, rosa-bräunliche Flecken durch angesammeltes Sporenpulver
Sporenpulver: rosa-bräunlich
Stiel: 20−35 mm lang, 1,5−3,5 x 5 mm dick, zylindrisch, zur Basis hin verjüngt, geschwungen und weißfilzig, übriger Stiel wie Hut gefärbt, im Alter unteres Drittel mit Mittelfurche, verdreht längsfaserig
Fleisch: Stiel- mit Hutfleisch verwachsen; im Hut etwa 1 mm dünn, am Rand praktisch fehlend; im Stiel längsfaserig, hohl und bisweilen wattig ausgefüllt, Rinde 1 mm dick
Geruch: unauffällig, im Schnitt deutlich nach Mehl
Bestimmung: Helvella leucomelaena (Persoon 1822) Nannfeldt in S. Lundell & Nannfeldt 1941 Bestimmer: Andreas Staber Finder: Ulrich Schmidt Funddatum: 18.4.2008 Fundort: D − BY − Schwaben − Lkr. Augsburg − Königsbrunn − NSG Stadtwald Augsburg, Königsbrunner Heide auf der Auslichtung zwischen den Teilbereichen „Kernheide“ und „Hasenheide“ Messtischblatt: 7731/1.4.2 Höhe über NN: ca. 510 m Ökologie: Kalkschotter mit teils ausgeprägter Erdschicht und Totholz (meist Wurzelreste von Nadelhölzern) unweit eines lichten Schneeheide-Kiefernwalds, Magerwiese mit Tendenz zum Halbtrockenrasen; zur Hauptblütezeit mit einem Massenaspekt der Ästigen Graslilie (Anthericum ramosum), etwa 1 m neben dem nördlichen Waldrand, vergesellschaftet mit einem der beiden Kiefernzapfen-Nagelschwämme (Strobilurus stephanocystis oder S. tenacellus)
Fruchtkörper: 2–3,5 cm hoch, 2–3,5 x 1,8–2,1 cm breit, gestielt-becher- bis pokalförmig, Stiel wurzelnd, mit 4–6 Rippen, gerippter Bereich etwa das untere Drittel der gesamten Höhe ausmachend, außen fein-kleiig besetzt, basal weißlich gefärbt, nach oben hin unregelmäßig in graubraun übergehend, Rand gerne eingerissen und bisweilen eckig-schartig ausgebrochen, innen glatt, teils wellig-uneben, vor allem am Grund
Fleisch: relativ spröde, im Schnitt weißlich, außen eine dünne, graubraune Schicht, innen eine doppelt so dicke, dunkelbraune Schicht
Becher Größe: Durchmesser: 35-40 mm
Höhe: 20 mm
Apotecien Form: trichterförmig, später pokalförmig mit nach außen gewölbtem Becherrand und auf rippigem Stiel aufsitzend
Stiel: rippig, zusammengezogen, gekammert, bis 20 mm lang und 10 mm im Durchmesser
Wachstum: einzeln, aber auch gedrängt in kleinen Gruppen mit 3–4 Frk.
Apotecien pro Kollektion: 7
Substrat: im Erdreich bei Kiefer
Hymenium: dunkelbraun bis fast schwarz, matt, etwas uneben besonders am Bechergrund
Behaarung: nicht vorhanden
Excipulum: dunkelbraun, etwas heller als die Fruchtschicht; in den Bereichen wo der FK Erdkontakt hat bzw. im Erdreich eingesenkt ist, ist dieser rein weiß; feinstkleiig, durch die homogene Zellstruktur (birnen- bis keulenförmig aus mehreren Einzelelementen zusammengesetzt, immer mit abgerundeten Formen) wie samtig wirkend
Becherrand: Mit feinen Zähnchen, im Alter durch die Auswärtswölbung auch eingerissen
Fleisch: weiß, festfleischig und zäh, etwas brüchig, nicht geschichtet, d. h. die mittlere Hyphenlage (= Trama) fehlt
Geruch: unbedeutend
Asci: 280–300 x 16–18 µm; 8-sporig, zylindrisch, Ascusspitze zum Teil leicht zur Seite geneigt
Paraphysen: über 300 x 3–3,5 µm; zylindrisch, schlank, fädig, mit keulig verdickter Spitze (7,5–9 µm); im unteren Bereich zum Teil mehrfach undeutlich septiert
Sporen: 21,7–22,6–25,3 x 12,7–13,7–14,5 µm; hyalin, glatt, breit elliptisch, meist mit einem großen Öltropfen aber auch mit zusätzlichen kleinen Tropfen (innen) an den Enden
Bestimmung: Hygrocybe reidii Kühner 1977 ('1976') Funddatum: 23.8.2008 Fundort: D – BY – Oberbayern – Lkr. Starnberg – Gauting, OT Buchendorf – Forstenrieder Park, Eichelgarten Messtischblatt: 7934/2.3.4 Höhe über NN: ca. 600 m Ökologie: ehemalige Huteweide, im ungemähten Bereich am Waldrand
Hut: 22–33 mm im Durchmesser, rund, Rand ausgeprägt gelappt, Lappen abgestuft und bis zu 3 mm lang, flach gewölbt, Oberfläche trocken und matt, eingewachsen radialfaserig, zentral etwas filzig bis anliegend geschuppt, leuchtend orange-rot, hygrophan, trocken gelb-orange ausblassend
Lamellen: breit angewachsen, mit Zahn herablaufend, bauchig, untermischt, jeweils eine fast komplett vom Stiel bis zum Lappenrand durchgehende Lamelle, dazwischen kürzere und weniger tief nach unten hängende Lameletten, gerne geschlängelt oder querverbunden, wachsartig brüchig
Stiel: 40–50 mm lang, 4–6 mm dick, mittig etwas schmächtiger, geschwungen oder gebogen, basal verwachsen sowie schmutzig weiß filzig, fein längsfaserig (10x-Lupe), apikal im Alter etwas gefurcht, unregelmäßig zylindrisch bzw. zusammengedrückt
Fleisch: dünn, gelb, im Stiel hohl
Geruch: im ersten Moment honigartig, dann neutral, nach dem Dörren deutlich nach Honig
Kollektion: 2 von 3 Fruchtkörpern Bestimmung: Imperator rhodopurpureus (Smotl. 1952) Assyov, Bellanger, Bertéa, Courtec., Koller, Loizides, G. Marques, J.A. Muñoz, N. Oppicelli, D. Puddu, F. Rich. & P.-A. Moreau 2015 Funddatum: 23.8.2008 Fundort: D – BY – Oberbayern – Lkr. Starnberg – Buchendorf (Gauting) – Forstenrieder Park, Eichelgarten Messtischblatt: 7934/2.3.4 Höhe über NN: ca. 600 m Ökologie: gemähte ehemalige Huteweide, in einer Mulde - dadurch blieben die Frk. vom Mähwerk verschont, unter solitär stehender, alter Stiel-Eiche (Quercus robur), Baum mit mutmaßlicher Käferfalle, die per Seil heruntergelassen werden kann - es gab aber mindestens noch eine weitere Eiche mit Käferfalle), Stammgrund mit jungem Klapperschwamm-Fruchtkörper (Grifola frondosa), ringsum den Stamm ein Hainbuchentrieb (Carpinus betulus) und ein junger, kleinwüchsiger Weißdornbusch (Crataegus sp.)
Hut: 7–8 cm im Durchmesser, 3–3,5 cm hoch, konvex, unregelmäßig, gerne mit Einschnürungen verursacht durch quer über dem Hut gespannte Gräser, Rand nach innen gebogen, bisweilen eingerollt bzw. zum Stiel hin nach oben umgeschlagen, Huthaut überstehend, gerne wellig/gelappt, insbesondere an eingerollten Bereichen, dort auch undeutlich gerippt, Oberfläche matt, schmutzig rosa auf gelbem/ hellocker farbenem Grund, am Hutrand überwiegend ohne rosa Farbtöne, auf Druck rasch und deutlich blauend
Röhren: feinporig, gelb, mit roten bis purpurroten und zum Hutrand hin partiell auch mit vereinzelten gelben Enden (sichtbar als gelbe, bis zu 1 cm große Flecken auf der Hutunterseite), Röhrenboden gelb (im Längsschnitt eindeutig keine rote Linie zwischen Hutfleisch und Röhrenschicht), auf Druck rasch und deutlich blauend
Stiel: 5,5–6 cm lang, apikal 3,2–4 cm im Durchmesser, basal 3,8–5 cm verdickt, teils mit rübenartig wurzelndem, weniger als 1 cm langem Fortsatz, basal einfarbig rosa bis purpurrot gefärbt, nach oben hin rot bis purpurrot auf gelbem Grund genetzt, zunächst längsmaschig, am Hutansatz dann mit gleichmäßigen Maschen
Fleisch: kompakt, gelb, im Schnitt rasch und deutlich blauend, am intensivsten färbt die Röhrenschicht und das basale Stielfleisch, basal purpurrot, Fortsatz kaum bis gar nicht gefärbt, Schnittfläche nach mehreren Stunden schmutzig orange verfärbend
Geruch: säuerlich, aber angenehm, an den Maronen-Röhrling (Imleria badia) erinnernd
Der deutsche Röhrlingsexperte Jürgen Schreiner schrieb mir auf Nachfrage (E-Mail vom 26.8.2008):
Die Fundstelle im Eichelgarten ist schon länger bekannt. Ich verweise auf http://www.pilzepilze.de/cgi-bin/webbbs/parchive2005.pl?read=82498 und die damalige, dort nachlesbare Diskussion. Am zutreffendsten ist sicher die Bestimmung als B. rhodopurpureus var. gallicus (vermutlich von B. luteocupreus nicht zu trennen, ich hatte an meiner Fundstelle auch schon Rosatöne im Hut).
Die Biotopfotos wurden nachträglich am 28. Mai 2009 angefertigt.
Bestimmung: Panellus violaceofulvus (Batsch 1783 : Fries 1821) Singer 1937 Funddatum: 9.2.2007 Fundort: D – BY – Schwaben – Lkr. Donau-Ries – Mertingen – Mertinger Forst Messtischblatt: 7330/4.2.3 Höhe über NN: 447 m Ökologie: Senke mit kalkhaltigem, nährstoffreichen Boden, unter Eschen (Fraxinus excelsior); auf einem Nadelholz-Stammstück mit 20,5 cm Umfang, vergesellschaftet mit dem Violetten Lederporling (Trichaptum abietinum)
Hut: 14–18 mm breit, 10–12 mm tief, muschelförmig, dezentral gestielt, dünnfleischig, feinfilzig, Rand nach unten gebogen und teils gelappt, violett
Lamellen: angewachsen, untermischt, relativ dick, hellviolett
Sporenpulverfarbe: weiß
Stiel: 3–5 mm lang, 4–5 mm im Durchmesser, stummelig, filzig-striegelig, von Violett ins Bräunliche übergehend
Lamellentrama: irregulär
Hyphen: Septen mit Schnallen
Basidien: (28–) 31 ±1,5 (–34) x (4,5–) 5 ±0,5 (–6) µm; keulig, 4-sporig
Pleuro-Zystiden: keine vorhanden
Sporen: (8,5–) 9,5 ±1 (–11,5) x (3–) 3,5 ±0,5 (–4) µm, Quotient = 2,8; breit-zylindrisch, glatt, ohne Keimporus, hyalin, amyloid
Das bevorzugte Substrat dieser Rote-Liste-2-Art ist Weiß-Tanne (Abies alba), deutlich seltener findet man sie auch an Fichte (Picea abies) oder vereinzelt sogar an Wald-Kiefer (Pinus sylvestris). Die hauptsächliche Fruktifikationsperiode liegt zwischen dem Winter und dem Frühling, gerne kurz nach der Schneeschmelze - wie auch in diesem Fall.
Zur Verbreitung geben Krieglsteiner et al. (2001) an, dass die Art in Deutschland auf Baden-Württemberg und Bayern beschränkt ist und dort in artenreichen Bergmischwäldern vorkommt. Ludwig (2001) spezifiziert die Verbreitung auf "südlich der Mainlinie". Für BaWü existieren lt. Krieglsteiner et al. (2001) 173 Fundpunkte zuzüglich einem Fund am 10.4.2004 (Schilling & Dobbitsch 2006).
Bestimmung: Pholiotina aporos (Kits van Waveren 1970) Clémençon 1976 Finder: Ulrich Schmidt Funddatum: 12.4.2008 Fundort: D − BY − Schwaben − Lkr. Augsburg − Königsbrunn − NSG Stadtwald Augsburg, Königsbrunner Heide auf der Auslichtung zwischen den Teilbereichen „Kernheide“ und „Hasenheide“ Messtischblatt: 7731/1.4.2 Höhe über NN: ca. 510 m Ökologie: Kalkschotter mit teils ausgeprägter Erdschicht und Totholz (meist Wurzelreste von Nadelhölzern), Magerwiese mit Tendenz zum Halbtrockenrasen; zur Hauptblütezeit mit einem Massenaspekt der Ästigen Graslilie (Anthericum ramosum), etwa 1 m neben dem nördlichen Waldrand, vergesellschaftet mit Kiefernzapfen-Nagelschwämmen (Strobilurus sp.)
Hut: 15–22 mm im Durchmesser, 6 mm hoch, jung halbkugelig, später konvex, glatt, matt glänzend, feucht rostbraun, trocken zum Rand hin ocker ausblassend, Rand scharf und mit feinen weißen Velumflöckchen belegt
Lamellen: angeheftet, untermischt, Abstand normal, ockerbraun, Schneiden weißlich und fein-schartig gezähnelt
Sporenpulver: rostbraun
Stiel: 30–36 mm lang, 2,5–4,5 x 6–7 mm dünn, zylindrisch, basal keulig verdickt, weiß längs überfasert auf hellbraunem Grund, apikal mit kurzfaserigen Härchen besetzt, mit hängendem, gerieften und vergänglicher Manschette, Ring zum Teil auffällig weit unten am Stiel
Fleisch: im Hut dünn, schmutzig weißlich; im Stiel längsfaserig, hohl, bräunlich
Geruch: muffig
Bestimmung: Psathyrella piluliformis (Bulliard 1783 : Fries 1832) P.D. Orton 1969 Finderin: Bettina Hanitzsch Funddatum: 3.5.2008 Fundort: D – BY – Schwaben – Kaufbeuren – östliches Wertachufer Messtischblatt: 8129/2.1.2 Höhe über NN: ca. 750 m Ökologie: auwaldähnlicher Uferstreifen auf kalkhaltigem Boden, unmittelbar neben dem Weg Substrat: rings um den Stamm eines abgestorbenen Ahorns (Acer sp.) zwischen Grasbüscheln und Moos fruktifizierend
Hut: 11–26 mm im Durchmesser, unförmig rundlich, zentral abgeflacht, im Alter genabelt, feucht fettig glänzend, glatt mit einzelnen und radial ausgerichteten Fasern bedeckt, Rand faltig, vertikal nach unten gebogen und mit weißen Velumfasern gesäumt sowie spinnwebartig mit dem Stiel verbunden, braun mit rötlicher Farbkomponente, hygrophan, von der Hutmitte zum Rand hin ocker ausblassend
Lamellen: breit angewachsen, bogig, untermischt, hellgrau, hygrophan, weißlich ausblassend; Schneiden gleichfarbig und feinschartig
Sporenpulver: dunkel; Farbe konnte aufgrund der geringen Menge nicht ermittelt werden
Stiel: 42–45 mm lang, 5–7 mm dick, zylindrisch, gerade gestreckt bis unregelmäßig geschwungen, bis weilen verdreht, längs weiß überfasert auf hellbraunem Grund, basal büschelig verwachsen oder einzeln bei geselligem Wachstum
Fleisch: im Hut dünn, blass hellbraun bis weiß; im Stiel längsfaserig, hohl mit einer bis zu 1 mm dicken Wandung und weiß; Stiel- mit Hutfleisch verwachsen
Geruch: angenehm, fein würzig
Bestimmung: Tremella encephala Persoon 1801 Funddatum: 29.2.2008 Fundort: D – BY – Schwaben – Lkr. Augsburg – Königsbrunn – NSG Stadtwald Augsburg, Königsbrunner Heide zwischen Auslichtung und Wasserhausweg nahe eines Trampelpfads Messtischblatt: 7731/1.4.2 Höhe über NN: ca. 510 m Ökologie: Forst mit Mischbestand hauptsächlich aus Fichten (Picea abies), Kiefern (Pinus sp.), jungen Eschen (Fraxinus excelsior) sowie eingestreuten Buchen (Fagus sylvatica) und Eiben (Taxus baccata) Substrat: am einst oberen Stammabschnitt einer am Boden liegenden Wald-Kiefer (P. sylvestris)
Fruchtkörper: 18 mm lang, 12 mm breit und 9 mm hoch, faltig, uneben, matt, rosa (erinnert an einen gekauten Hubba-Bubba-Kaugummi mit Erdbeergeschmack)
Fleisch: knorpelig, großer weißer Kern (Name!), ummantelt von einer bis zu 1 mm dicken, rosa gefärbten und geleeartig glänzenden Schicht
Der Alabasterkernling oder Kiefern-Zitterling (Tremella encephala) parasitiert wie die übrigen Gattungsvertreter auf anderen Pilzen. In diesem Fall muss der Blutende Nadelholzschichtpilz (Stereum sanguinolentum) als Wirt herhalten – frische Exemplare röten beim Rubbeln. Besonders deutlich wird die Vergesellschaftung der Arten im Querschnitt des Alabasterkernlings: Nur außen ist eine rosafarbene Schicht des Zitterlings zu sehen. Das Innere ist dagegen weiß gefärbt – dabei handelt es sich um umgewandelte Pilzfäden des Schichtpilzes (Jahn 1968/1969):
Der Kern besteht aus sehr dicht verflochtenen Hyphen, sie sind ziemlich dünnwandig, unregelmäßig verbogen und verzweigt, oft aufgeblasen-verdickt (stellenweise bis 8–10 µm), ohne oder mit erkennbarem Inhalt, oft septiert, ohne Schnallen; an Stereum-Hyphen erinnern sie kaum! Sie heben sich deutlich ab von den meist etwas dünneren, etwas regelmäßigeren Hyphen des gallertigen Teiles, also der Tremella, mit Schnallen an sämtlichen Septen. Man hat den Eindruck, als ob das lebende Stereum unter dem Einfluß des Parasiten zur Bildung des aus stark abweichend gestalteten Hyphen aufgebauten Kerns gezwungen wird.