Imperator rhodopurpureus agg. – Blaufleckender Kaiserröhrling


 

Funddaten

Kollektion: 2 von 3 Fruchtkörpern   Bestimmung: Imperator rhodopurpureus (Smotl. 1952) Assyov, Bellanger, Bertéa, Courtec., Koller, Loizides, G. Marques, J.A. Muñoz, N. Oppicelli, D. Puddu, F. Rich. & P.-A. Moreau 2015   Funddatum: 23.8.2008   Fundort: D – BY – Oberbayern – Lkr. Starnberg – Buchendorf (Gauting) – Forstenrieder Park, Eichelgarten   Messtischblatt: 7934/2.3.4   Höhe über NN: ca. 600 m   Ökologie: gemähte ehemalige Huteweide, in einer Mulde – dadurch blieben die Frk. vom Mähwerk verschont – unter solitär stehender, alter Stiel-Eiche (Quercus robur), Baum mit Käferfalle, die per Seil herabgelassen werden kann; es gab mindestens eine weitere Eiche mit Käferfalle, Stammgrund mit jungem Klapperschwamm-Fruchtkörper (Grifola frondosa), rings um den Stamm ein Hainbuchentrieb (Carpinus betulus) und ein junger, kleinwüchsiger Weißdornbusch (Crataegus sp.)

 

Merkmale

Hut: 7–8 cm im Durchmesser, 3–3,5 cm hoch, konvex, unregelmäßig, gerne mit Einschnürungen verursacht durch quer über dem Hut gespannte Gräser, Rand nach innen gebogen, bisweilen eingerollt bzw. zum Stiel hin nach oben umgeschlagen, Huthaut überstehend, gerne wellig/gelappt, insbesondere an eingerollten Bereichen, dort auch undeutlich gerippt, Oberfläche matt, schmutzig rosa auf gelbem/ hellocker farbenem Grund, am Hutrand überwiegend ohne rosa Farbtöne, auf Druck rasch und deutlich blauend

Röhren: feinporig, gelb, mit roten bis purpurroten und zum Hutrand hin partiell auch mit vereinzelten gelben Enden (sichtbar als gelbe, bis zu 1 cm große Flecken auf der Hutunterseite), Röhrenboden gelb (im Längsschnitt eindeutig keine rote Linie zwischen Hutfleisch und Röhrenschicht), auf Druck rasch und deutlich blauend

Stiel: 5,5–6 cm lang, apikal 3,2–4 cm im Durchmesser, basal 3,8–5 cm verdickt, teils mit rübenartig wurzelndem, weniger als 1 cm langem Fortsatz, basal einfarbig rosa bis purpurrot gefärbt, nach oben hin rot bis purpurrot auf gelbem Grund genetzt, zunächst längsmaschig, am Hutansatz dann mit gleichmäßigen Maschen

Fleisch: kompakt, gelb, im Schnitt rasch und deutlich blauend, am intensivsten färbt die Röhrenschicht und das basale Stielfleisch, basal purpurrot, Fortsatz kaum bis gar nicht gefärbt, Schnittfläche nach mehreren Stunden schmutzig orange verfärbend

Geruch: säuerlich, aber angenehm, an den Maronen-Röhrling (Imleria badia) erinnernd

 

Bestimmung

Der deutsche Röhrlingsexperte Jürgen Schreiner schrieb mir auf Nachfrage (E-Mail vom 26.8.2008):

Die Fundstelle im Eichelgarten ist schon länger bekannt. Ich verweise auf http://www.pilzepilze.de/cgi-bin/webbbs/parchive2005.pl?read=82498 und die damalige, dort nachlesbare Diskussion. Am zutreffendsten ist sicher die Bestimmung als B. rhodopurpureus var. gallicus (vermutlich von B. luteocupreus nicht zu trennen, ich hatte an meiner Fundstelle auch schon Rosatöne im Hut).

 

Bildmaterial

Die Biotopfotos wurden nachträglich am 28. Mai 2009 angefertigt.

 

Literatur

  • Assyov B et al. (2015) Imperator rhodopurpureus. IF550511. Index Fungorum no. 243. 21.5.2015.
  • Gröger F (2006) Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa, Teil I. Regensb. Mykol. Schr. 13: 87.
  • Klofac W (2003) Zur Interpretation von Purpurröhrlingen. Fritschiana (Graz) 42: 28–34. PDF siehe ZOBODAT
  • Schreiner J (1997) Boletus luteocupreus Bertéa & Estadès, Gelbhütiger Purpurröhrling, Erstnachweis für Deutschland. Mycol. Bav. 2: 2–11.

 

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Mein Name ist Andreas Kunze, ich bin ein Pilzkundler aus Donauwörth (Schwaben). Ich beschäftige mich gerne mit Wiesenpilzen wie Saftlingen und Zärtlingen. Als begeisterter Pilzfotograf finde ich einen Ausgleich zu meinem Job im IT-Support.

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