Funddaten
Kollektion: 7 Fruchtkörper Bestimmung: Arrhenia sp. Funddatum: 19.11.2012 Fundort: D – BY – RBz Oberbayern − München-Freimann − NSG Südliche Fröttmaninger Heide, nördlich der beiden Stadtteile „Schwabing Nord“ und „Freimann“ unweit der Allianz Arena des FC Bayern (Münchner Schotterebene im Teilbereich der Garchinger Schotterzunge) Messtischblatt: 7735/4.3.4 Höhe über NN: 496 m Ökologie: niederer Halbtrockenrasen mit Hang zum Trockenrasen auf Kalkschotter mit dünner Lössauflage, sonnig exponiert; zwischen Gräsern und Echtem Tannen-Thujamoos (Abietinella abietina), nachgewiesene Pilzarten in der Nähe des Fundorts sind der Duftende Rötling (Entoloma ameides), der Exzentrische Rötling (E. excentricum) und der Steppen-Trichterling (Infundibulicybe glareosa)
Merkmale
Hut: 8–15 mm im Durchmesser, 5–7 mm hoch, schon jung deutlich genabelt, im Alter trichterartig vertieft, Huthaut umgeschlagen, bis zu ein Drittel des Radius' durchscheinend gerieft, matt, glatt, grau-braun, am Rand durch die semitransparente Huthaut haselnussbraun gefärbt, hygrophan, hell bräunlich-grau ausblassend, Huthaut am Rand mit dem Lamellen verwachsen
Lamellen: breit angewachsen bis kurz mit einem Zahn herablaufend, bogig bis gerade, schwach s-förmig (in Stielnähe bauchig, zum Hutrand hin bogig), selten gegabelt, gerne am Grund aderig verbunden, braun-grau, nur schwach blasser als der Hut gefärbt, Schneiden glatt und minimal dunkler als die Lamellenfläche, mit oftmals welligen Lameletten
Stiel: 13–17 mm lang, 1–1,5 mm dick, apikal auch bis zu 2 mm dick, zylindrisch, nach unten gleichmäßig verjüngt, am Lamellenansatz gleichmäßig erweitert, an der Basis geschwungen oder gekniet, selten gerade sondern allenfalls leicht wellig, glatt, unterhalb der Lamellen bisweilen fein gerillt, in der unteren Hälfte mit weißen Härchen striegelig besetzt, basal weiß-filzig und oft knollig verdickt, bräunlich-grau ohne viele Brauntöne
Fleisch: hellgrau, voll, im Hut fast bis an den Rand noch bis zu 1,5 mm dick, lediglich am Rand kurz häutig dünn, im Stiel an der Basis etwas dunkler
Geruch: nach Pelargonien (Pelargonium sp.)
Mikroskopie
Die Messwerte wurden mit dem Programm „Statistische Messreihenauswertung für Fungi“ (Smaff) von Jens Wilk ausgewertet.
Lamellentrama: Hyphen (3–)5–11(–13) µm breit, zylindrisch bis dezent aufgeblasen, Septen mit Schnallen, Pigment inkrustierend, Wandung mit schwachen und dünnen Querbändern unregelmäßig inkrustiert
Basidien [95 % • 15 • LQP • E • KOH (2-5 %)]: 18,2–24,9–31,6(–32,7) x 5,9–7,3–8,6 µm; MW-Konfidenzgrenzen (95 %): Länge av = 24,9 ±1,72, Breite av = 7,3 ±0,33 µm; schlank keulig, fast ausschließlich 4-sporig, nur vereinzelt 2-sporig
Sporen [95 % • 15 • LQP • E • H2O]: 7,5–9,2–10,9 x 4,2–5,4–6,6 µm, Q = 1,1–2,3; MW-Konfidenzgrenzen (95 %): Länge av = 9,2 ±0,42, Breite av = 5,4 ±0,3 µm, Q av = 1,7 ±0,14; schwach tränenförmig bis oval, mit deutlichem Apikulus, glattwandig, bisweilen mit ein paar Tröpfchen gefüllt (unreif?)
Legende:
95 % = Konfidenzintervall
LQP = Lamellenquetschpräparat
E = Exsikkat
H2O (nat) = Präparation in Leitungswasser
KOH = Präparation in Leitungswasser mit einem Tropfen 20%iger Kalilauge
Literatur
- Gröger F (2006) Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa, Teil I. Regensb. Mykol. Schr. 13: 179 ff.
- Knudsen H, Vesterholt J (2012) Funga Nordica, 2nd ed. Agaricoid, boletoid, clavarioid, cyphelloid and gastroid genera. Nordsvamp, Kopenhagen (DK): 252 ff.
- Krieglsteiner GJ. et al. (2001) Die Großpilze Baden-Württembergs, Bd. 3. Ständerpilze: Blätterpilze I (Hellblättler). Ulmer, Stuttgart: 476 ff.
- Ludwig E (2001) Pilzkompendium (Beschreibungen), Bd. 1. Die kleineren Gattungen der Makromyzeten mit lamelligem Hymenophor aus den Ordnungen Agaricales, Boletales und Polyporales. IHW-Verlag, Eching: 23 ff.