Arrhenia baeospora − Kleinsporiger Adermoosling


 

Funddaten

Bestimmung: Arrhenia baeospora (Singer 1977) Redhead, Lutzoni, Moncalvo & Vilgalys 2002   Funddatum: 22.10.2013   Fundort: D − BY − RBz Schwaben − Augsburg-Firnhaberau − NSG Firnhaberauheide, südlicher Teil, nahe der Lärmschutzwand zur Autobahn (A8)   Messtischblatt: 7531/3.4.1   Höhe über NN: 463 m   Ökologie: initialer Trockenrasen auf Kalkschotter mit lückiger, kurzer Vegetation, Echtem Tannen-Thujamoos (Abietinella abietina) und einzelnen Büscheln aus Dorniger Hauhechel (Ononis spinosa); sonnig exponierter Standort

 

Merkmale

Hut: 5 x 8−10 mm breit, knopfförmig, flach gewölbt, bald schon nach oben gebogen und gewellt, zoniert, allenfalls schwach und kurz durchscheinend gerieft, bisweilen kerbrandig, hellgrau feinfilzig auf grau-braunem Grund, hygrophan, vom Zentrum her bräunlich ausblassend

Lamellen: gerade angewachsen bis leicht herablaufend, gerade bis schwach bogig, dünn, ungegabelt, mit Lameletten untermischt, am Grund queraderig verbunden, grau

Sporenpulver: kein Abwurfpräparat angefertigt

Stiel: 11−16 mm lang, 1−1,5 mm dick, überwiegend wellig verbogen, selten ± gerade, durchfeuchtet wässrig grau-braun, basal oft schwärzlich und weißfilzig bekleidet

Fleisch: dünn, hellgrau, im Hut zum Rand hin verjüngend, im Stiel wattig ausgefüllt

Geruch: unspezifisch, doch im Anschnitt deutlich mehlartig bzw. nach Salatgurke
 

Mikroskopie

Die Messwerte wurden mit dem Programm „Statistische Messreihenauswertung für Fungi“ (Smaff) von Jens Wilk ausgewertet.

Sporen [95 % • 10 • LQP • v • H2O (nat)]: 3,6−7−10,4 x 1,5−3,3−5 µm, MW-Konfidenzgrenzen (95 %, l av x b av) = 7 ±1,07 x 3,3 ±0,53 µm; elliptisch bis tropfenförmig, hyalin, glattwandig

Legende:
95 % = Konfidenzintervall
LQP = Lamellenquetschpräparat
V = vital
H2O (nat) = Präparation in Leitungswasser

 

Gefährdung

Aufgrund der winzigen und farblich unscheinbaren Fruchtkörper kann der Pilz leicht übersehen werden. Ludwig (2001) stuft den Kleinsporigen Adermoosling als sehr selten ein, wenngleich er die Verbreitung in Europa als unzureichend bekannt erachtet. Auch Karasch & Hahn (2010) bewerten Arrhenia baeospora in der Roten Liste gefährdeter Großpilze Bayerns als extrem selten (Kategorie R). Darunter verstehen die Autoren:

extrem seltene bzw. sehr lokal vorkommende Arten (derzeit in Bayern in weniger als 5 TKs nachgewiesen), deren Bestände in der Summe weder lang- noch kurzfristig abgenommen haben und die auch nicht aktuell bedroht, aber gegenüber unvorhersehbaren Gefährdungen besonders anfällig sind.

Sie raten deshalb zu:

einer engmaschigen Beobachtung, um ggf. frühzeitig geeignete Schutz- und Hilfsmaßnahmen einleiten zu können, da bereits kleinere Beeinträchtigungen zu einer starken Gefährdung führen können. Jegliche Veränderungen des Lebensraumes dieser Arten sind zu unterlassen.

 

Literatur

 

Herzlich Willkommen!

Mein Name ist Andreas Kunze, ich bin ein Pilzkundler aus Donauwörth (Schwaben). Ich beschäftige mich gerne mit Wiesenpilzen wie Saftlingen und Zärtlingen. Als begeisterter Pilzfotograf finde ich einen Ausgleich zu meinem Job im IT-Support.

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