Cuphophyllus virgineus var. ochraceopallidus − Ockerblasser Jungfern-Ellerling


 

Funddaten

Kollektion: 9 Fruchtkörper   Bestimmung: Cuphophyllus ochraceopallidus (P.D. Orton 1980) Bon 1985 ('1984')   Funddatum: 22.10.2013   Fundort: D − BY − RBz Schwaben Augsburg-Firnhaberau NSG Firnhaberauheide, südlicher Teil, nahe der Lärmschutzwand zur Autobahn   Messtischblatt: 7531/3.4.1    Höhe über NN: 463 m   Ökologie: initialer Kalkhalbtrockenrasen, in einem Polster aus Echtem Tannen-Thujamoos (Abietinella abietina) rings um ein Büschel aus Dorniger Hauhechel (Ononis spinosa)

 

Merkmale

Hut: 8−26 mm breit, 5−12 mm hoch, gewölbt-gebuckelt, blass karamellbraun, am Rand undeutlich durchscheinend gerieft, ocker, von der Mitte her ausblassend, mittig etwas intensiver gefärbt, Oberfläche glatt, fettig glänzend, Huthaut am Rand etwas überstehend

Lamellen: herablaufend, bogig, dicht gedrängt, untermischt, am Grund ein wenig queraderig verbunden, blass hellbräunlich, Schneiden glatt und wie die Lamellenfläche gefärbt

Sporenpulver: kein Abwurfpräparat angefertigt

Stiel: 30−60 mm lang, 3-5 mm dick, basal nach unten verjüngend bis ausspitzend, apikal bis zu 8 mm breit werdend, eingewachsen längsfaserig, schwach seidig glänzend, weißlich

Fleisch: weiß; im Stiel längsfaserig und wattig ausgefüllt, Hut- nahtlos ins Stielfleisch übergehend, in der Stielbasis des größten Frk. mit schwach-pinkfarbenem Ton

Geruch: säuerlich, etwas unangenehm müffelnd

 

Taxonomie

Das Taxon wird heute als Varietät des Jungfern-Ellerlings (C. virgineus) aufgefasst und war hier zunächst in Ermangelung einer Umkombination auf Varietätniveau zu Cuphophyllus als Art geführt. Emanuele Campo vollzog schließlich die Umkombination im März 2015.

Die Umkombination zu Camarophyllus kann übrigens nicht verwendet werden, weil sich die Typusart von Camarophyllus als Schneckling entpuppte, was den Namen zu einem Synonym von Hygrophorus macht. Auch die häufig verwendete Umkombination zu den Saftlingen (Hygrocybe) scheidet aus, weil die Eigenständigkeit der Ellerlinge molekularbiologisch erwiesen ist. (Matheny et al. 2006)

 

Literatur

  • Boertmann D (2010) The genus Hygrocybe, 2nd ed. Fungi of Northern Europe, Vol. 1: 60−61.
  • Campo E (2015) Index Fungorum no. 232. 22.3.2015. Abgerufen am 9.11.2018.
  • Gröger F (2006) Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa, Teil I. Regensb. Mykol. Schr. 13: 141.
  • Knudsen H, Vesterholt J (2012) Funga Nordica, 2nd ed. Agaricoid, boletoid, clavarioid, cyphelloid and gastroid genera. Nordsvamp, Kopenhagen (DK): 280.
  • Ludwig E (2012) Pilzkompendium, Bd. 3. Beschreibungen. Fungicon, Berlin: 307.
  • Matheny PB, Hofstetter V, Aime MC, Moncalvo J-M, Ge Z-W, Yang Z-L, Slot JC, Ammirati JF, Baroni TJ, Bougher NL, Hughes KW, Lodge DJ, Kerrigan RW, Seidl MT, Aanen DK, DeNitis M, Daniele GM, Desjardin DE, Kropp BR, Norvell LL, Parker A, Vellinga EC, Vilgalys R, Hibbett DS (2006): Major clades of Agaricales: A multilocus phylogenetic overview. Abschnitt Hygrophoroid clade (III), 3. Absatz. Mycologia 98(6): 982–995.

 

Herzlich Willkommen!

Mein Name ist Andreas Kunze, ich bin ein Pilzkundler aus Donauwörth (Schwaben). Ich beschäftige mich gerne mit Wiesenpilzen wie Saftlingen und Zärtlingen. Als begeisterter Pilzfotograf finde ich einen Ausgleich zu meinem Job im IT-Support.

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