Mallocybe cf. nuptialis #1 – Hochzeitlicher Risspilz


 

Funddaten

Kollektion: 7 Fruchtkörper   Bestimmung: Mallocybe cf. nuptialis Bandini, B. Oertel & U. Eberh. 2022   Funddatum: 16.6.2013   Fundort: D − BY − RBz Schwaben − Augsburg-Firnhaberau − Firnhaberauheide, südlicher Teil   Messtischblatt: 7531/3.4.1   Höhe über NN: 463 m   Ökologie: initialer Halb- bis Trockenrasen auf Kalkschotter mit dünner Lössauflage, teils vollständig ohne Oberboden mit blankem Schotter und lückiger Vegetation, sonnig exponierter Standort, gen Süden offen, westlich und östlich durch dichte stehende Bäume und Büsche gesäumt und im Norden durch die Lärmschutzwand zur Autobahn Stuttgart−München begrenzt; Fruktifikation inmitten von Kolonien des Gelben Sonnenröschens (Helianthemum nummularium), eingebettet in Langblättriges Tannenmoos (Abietinella abietina), im Umkreis wuchsen außerdem Nickendes Leimkraut (Silene nutans), Weidenblättriges Ochsenauge (Buphthalmum salicifolium), Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias), Gewöhnlicher Natternkopf (Echium vulgare) und Dornige Hauhechel (Ononis spinosa). Etwa 8 m vom Fundort entfernt stand noch das ca. 2 m hohe Gebüsch einer Lavendel-Weide (Salix eleagnos)

 

Merkmale

Hut: 12–23 mm breit, 6–8 mm hoch, bereits kurz nach dem Aufschirmen polsterförmig, bald flach konvex, teils dezentral und zentral gestielt, auf ockerfarbenem Grund mit feinen und zum ungerieften Rand hin mehr auffasernden, braunen Schüppchen bedeckt (20x-Lupe), jung insgesamt braun erscheinend mit rostfarbener Komponente, im Alter bis auf die Hutmitte mit mehr Ocker und dadurch entfernt an den Rostgelben Körnchenschirmling (Cystoderma jasonis) erinnernd, Huthaut die Lamellen etwas überragend, nur selten eingerissen, jung mit weißlichen Cortinaresten behangen

Lamellen: gerade am Stiel angewachsen, mit Lamelletten untermischt, s-förmig (am Rand bogig und in Stielnähe bauchig), braun, jung blass bräunlich-grau mit oliver Nuance, Schneiden weiß und feinschartig

Sporenpulver: kein Abwurfpräparat angefertigt

Stiel: 21–35 mm lang, 2–3 mm dick, schlank keulig, basal bis zu 4 mm erweitert, gerne gekniet, ein Exemplar invers, d. h. nach unten schmäler und oben am Hutansatz bis zu 6 mm aufgeblasen, fein längs überfasert, hell bräunlich-grau und mit dem Hut kontrastierend

Fleisch: im Stiel die oberen 2/3 oder komplett hohl mit einer bis zu 1,5 mm dicken Wand, Hohlraum auf Höhe des Hutansatzes am größten und wie ein auf der Spitze stehendes Dreieck geformt, ocker, seidig glänzend, längsfaserig, nahtlos ins Hutfleisch übergehend, im Hut etwas blasser ockerfarben, matt und ohne erkennbare Faserrichtung

Geruch: unspezifisch
 

Mikroskopie

Lamellentrama: regulär

Hyphen: Septen mit Schnallen

Basidien: schlank keulig, 4-sporig

Sporen [95 % • 20 • LQP • E • H2O (nat)]: 8,8–10–11,3(–11,7) x 4,3–5,5–6,8(–7,4) µm; elliptisch-oval, selten etwas eingeschnürt, glatt, braun

Hutdeckschicht: Hyphen inkrustiert und intrazellulär braun pigmentiert, Septen mit Schnallen, liegende Hyphen mit abstehenden Büscheln

Legende:
95 % = Konfidenzintervall; Messwerte wurden statistisch mit Smaff ausgewertet
LQP = Lamellenquetschpräparat
QPR = Quetschpräparat
E = Exsikkat
H2O = Präparation in Leitungswasser

 

Untersuchte Fruchtkörper

Siehe auch die Aufsammlung vom 17.9.2013 von derselben Fundstelle.

 

Literatur

 

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Mein Name ist Andreas Kunze, ich bin ein Pilzkundler aus Donauwörth (Schwaben). Ich beschäftige mich gerne mit Wiesenpilzen wie Saftlingen und Zärtlingen. Als begeisterter Pilzfotograf finde ich einen Ausgleich zu meinem Job im IT-Support.

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