Tremellodendropsis tuberosa − Weißlicher Keulengallertpilz


 

Funddaten

Kollektion: 4 Fruchtkörper   Bestimmung: Tremellodendropsis tuberosa (Greville 1825 : Fries 1828) D.A. Crawford 1954   Funddatum: 23.8.2014   Fundort: D − BY − RBz Schwaben − Augsburg-Firnhaberau − NSG Firnhaberauheide, südlicher Teil, nahe der Lärmschutzwand an der Autobahn (A8)   Messtischblatt: 7531/3.4.1   Höhe über NN: 463 m   Ökologie: initialer Trockenrasen auf Kalkschotter mit lückiger, kurzer Vegetation, in einem Kissen aus Echtem Tannen-Thujamoos (Abietinella abietina); sonnig exponierter Standort, vergesellschaftet mit dem Exzentrischen oder Marmorierten Rötling (Entoloma excentricum)

 

Merkmale

Habitus: korallenartig

Fruchtkörper: 3 cm hoch, Strunk 6−10 mm lang, 1−4 mm dick, dichotom verzweigt, Enden selten zugespitzt sondern überwiegend abgeplattet und bis zu 4 mm breit, schmutzig weißlich

Fleisch: dünn, weißlich

Geruch: unspezifisch, ebenso im Anschnitt

 

Erstnachweis in Bayern

Den Erstnachweis von Tremellodendropsis tuberosa in Bayern hatte Dr. Lothar Krieglsteiner in seiner Dissertation (1999) publiziert – an dieser Stelle nochmals besten Dank an den Autor für die Übersendung eines Literaturauszugs mit detailierten Hinweisen zu den Pflanzengesellschaften.

 

Namen

L. Krieglsteiner verwendet in der Überschrift seines Artporträts prominent das Epitheton tuberosum, im Fließtext gebraucht er hingegen tuberosa. Laut Eric Strittmatter (E-Mail vom 10.12.2012) ist das Suffix -opsis immer feminin, weshalb der zweite Bestandteil des wissenschaftlichen Namens tuberosa lauten muss. Es könnte sich demnach schlicht um einen Verschreiber handeln, der dann in Krieglsteiner & Kaiser 2000 in dem Hinweis gipfelte, bei tuberosa würde es sich um eine inkorrekte Schreibweise handeln.

 

Untersuchte Fruchtkörper

Die Beschreibung bezieht sich auf die Bilder 1–2. Das dritte Foto stammt von einer anderen Kollektion (24.9.2014) vom selben Fundort und soll die Variabilität dieser Art verdeutlichen.

 

Literatur

  • Schild E (1970/71) Tremellodendropsis tuberosa (Grev.) Crawford var. helvetica var. nov. In: Jahn H (Hrsg.) Westf. Pilzbr. 8: 191–194.
  • Wells K et al. (2004) Observations on some species of Myxarium and reconsideration of the Auriculariaceae and Hyaloriaceae (Auriculariales). In: Agerer R et al. (Hrsg.) Frontiers in Basidiomycote Mycology. IHW-Verlag, Eching: 237–248.
  • Jülich W (1984) Die Nichtblätterpilze, Gallertpilze und Bauchpilze. Basidiomyceten 1. Teil: Aphyllophorales, Heterobasidiomycetes, Gastromycetes. Kleine Kryptogamenflora, Bd. IIb/1. Gustav Fischer, Stuttgart/New York: 626.
  • Krieglsteiner GJ, Kaiser A (2000) Allgemeiner Teil. Ständerpilze: Gallert-, Rinden-, Stachel und Porenpilze. In: Krieglsteiner GJ (Hrsg.) Die Großpilze Baden-Württembergs, Bd. 1. Eugen Ulmer, Stuttgart: 127–128.
  • Krieglsteiner L (1999) T. tuberosum. Pilze im Naturraum Mainfränkische Platten und ihre Einbindung in die Vegetation. Regensb. Mykol. Schr. 9.
  • Davis RM (2012) Field Guide to Mushrooms of Western North America. University of California Press, Berkeley and Los Angeles: 302–303.

 

Herzlich Willkommen!

Mein Name ist Andreas Kunze, ich bin ein Pilzkundler aus Donauwörth (Schwaben). Ich beschäftige mich gerne mit Wiesenpilzen wie Saftlingen und Zärtlingen. Als begeisterter Pilzfotograf finde ich einen Ausgleich zu meinem Job im IT-Support.

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