Entoloma cf. undatum − Dunkelblättriger Nabel-Rötling, Gezonter Rötling


 

Funddaten

Kollektion: 13 Fruchtkörper   Bestimmung: Entoloma cf. undatum (Gillet 1876) M.M. Moser 1978   Funddatum: 17.9.2014   Fundort: D − BY − RBz Schwaben – Lkr. Donau-Ries − Donauwörth-Riedlingen − Riedlinger Holz   Messtischblatt: 7230/3.4.3   Höhe über NN: 503 m   Ökologie: Senke am südöstlich exponierten Waldrand mit hauptsächlich Hainbuche (Carpinus betulus), Gemeiner Hasel (Corylus avellana) und Rot-Buche (Fagus sylvatica), hangaufwärts an eine Ahorn- und eine Fichtenparzelle mit relativ jungem Baumbestand angrenzend, teils mit dicker Laubschicht; am Erdboden und auf einem liegenden, in der Finalphase der Vermorschung befindlichen Stamm eines Laubbaums   Begleitfunga: Weißes Spitz-Keulchen (Clavaria falcata), Gruben-Lorchel (Helvella lacunosa), Grünscheiteliger oder Grüngebuckelter Risspilz (Inocybe corydalina), eine unbestimmte Koralle (Ramaria sp.) und die Weiße Wiesenkoralle (Ramariopsis kunzei)

 

Merkmale

Habitus: nabelingsartig (omphalinoid)

Hut: 10−52 x 8−40 mm breit, 3−9 mm hoch, jung bereits flach ausgebreitet und deutlich genabelt, später gewellt bis flatterig und teils eingerissen, meist deutlich dunkel zoniert, Oberfläche eingewachsen radial faser-filzig, aber nicht schuppig, bräunlich-grau, einheitlich bräunlich ausblassend, Huthaut am Rand nach unten gebördelt, schwach gerippt und die Lamellen überragend

Lamellen: herablaufend, dünn, bogig bis gerade, untermischt, Lameletten gerne wellig, am Grund queraderig verbunden, düstergrau, bei Sporenreife zunehmend rosa-bräunlich getönt, Schneiden bisweilen leicht gekerbt und wie die Flächen gefärbt

Sporenpulver: rosa-bräunlich

Stiel: 10−34 mm lang, 2−7 x 3 mm dick, basal 3−10 mm keulig verdickt und weißfilzig bekleidet, sonst bräunlich-grau, aber blasser als der Hut, fein längsfaserig, seidig glänzend, zur Basis hin heller, einzeln oder mit bis zu 5 Fruchtkörpern büschelig verwachsen

Fleisch: im Stiel längsfaserig, hellgrau, jung bereits hohl, kaum wattig ausgefüllt, mit bis zu 1 mm dicker Wandung; im Hut oben hellgrau, darunter weiß, sehr dünn/nahezu fehlend

Geruch: dumpf rettichartig mit schwach stechender Komponente

 

Bestimmung

Ludwig (2007) schreibt in seinem Pilzkompendium, dass sich E. undatum lediglich durch dickfleischigere Fruchtkörper, etwas größere Sporen und den zonierten Hut vom Wolligen Nabel-Rötling (E. lanicum) unterschieden werden kann. Habituell und farblich ähnlich soll zudem E. subpusillum aussehen, das im Gegensatz zu E. undatum keine Schnallen, aber dafür sehr unterschiedlich geformte Sporen aufweist: normal-eckig, vieleckig-subnudulös bis fast kubisch-kreuzförmig. Als dritten Doppelgänger führt Ludwig den Glänzenden Tellerling (Clitopilus hirneolus, Syn. Rhodocybe hirneola) an, der ebenfalls schnallenlos ist und an seinen knotig-köckerigen Sporen identifiziert werden kann.

 

Literatur

  • Gröger F (2006) Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa, Teil I. Regensb. Mykol. Schr. 13: 594.
  • Knudsen H, Vesterholt J (2012) Funga Nordica, 2nd ed. Agaricoid, boletoid, clavarioid, cyphelloid and gastroid genera. Nordsvamp, Kopenhagen (DK): 545−546.
  • Krieglsteiner GJ et al. (2003) Die Großpilze Baden-Württembergs, Bd. 4. Ständerpilze: Blätterpilze II (Hell- und Dunkelblättler). Eugen Ulmer, Stuttgart: 178−179.
  • Ludwig E (2007) Pilzkompendium (Beschreibungen), Bd. 2. Die größeren Gattungen der Agaricales mit farbigem Sporenpulver (ausgenommen Cortinariaceae). Fungicon, Berlin: 296−297.
  • Noordeloos ME (1992) Entoloma s. l. Fungi Europaei, Vol. 5. Edizioni Candusso, Alassio: 613−615.

 

Herzlich Willkommen!

Mein Name ist Andreas Kunze, ich bin ein Pilzkundler aus Donauwörth (Schwaben). Ich beschäftige mich gerne mit Wiesenpilzen wie Saftlingen und Zärtlingen. Als begeisterter Pilzfotograf finde ich einen Ausgleich zu meinem Job im IT-Support.

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