Lactarius acerrimus − Queraderiger Trichter-Milchling


 

Funddaten

Kollektion: 3 von 5 Fruchtkörpern   Bestimmung: Lactarius acerrimus Britzelmayr 1893   Funddatum: 15.6.2018   Fundort: D − BY − Schwaben − Lkr. Donau-Ries − Donauwörth-Neudegger Siedlung, Grünanlage westlich der Donau-Ries-Klinik   Messtischblatt: 7230/4.1.3   Höhe über NN: 402 m   Ökologie: auf dem trittarmen Rasen am Fuß einer Stiel-Eiche (Quercus robur), unweit einer im vorherigen Herbst gefällten Hänge-Birke (Betula pendula)   Begleitfunga: Netzstieliger Hexen-Röhrling (Suillellus luridus) – zeitgleich fruktifizierend; in den Vorjahren Nachweise des Mehl-Räslings (Clitopilus prunulus), Heuschnittpilzes (Panaeolina foenisecii) und am Fuß der Birke des Gilbenden Erd-Ritterlings (Tricholoma scalpturatum agg.)

 

Merkmale

Hut: 10–13 × 9–11 cm breit, unregelmäßig rundlich, wellig verbogen, bisweilen eingeschnürt, im Alter auch beidhälftig nach oben geklappt, 2–3(–6) cm hoch, mittig vertieft; Rand scharf, lange eingeschlagen und bisweilen lappig; Hutoberfläche feucht schmierig, trocken gummiert anfühlend, ocker, bis zu 5 mm breit teils undeutlich dunkler konzentrisch zoniert

Lamellen: 4−7 mm breit, schmal, schwach bauchig, zum Hutrand hin bogig, dünn, dicht gedrängt, 10−12 pro cm, am Grund queraderig verbunden, besonders deutlich in Stielnähe, ocker mit fleischrötlicher Komponente, Schneiden gleichfarbig und glatt, bei Verletzung mäßig bis kaum milchend

Milch: weiß, bei Luftkontakt unverändert

Sporenpulverfarbe: kein Abdruck angefertigt

Stiel: 5−6,5 cm lang, nach unten verjüngend, Querschnitt rundlich, unten 1,5–3 × 1,5–2,5 cm und oben 2,2–3,3(–4) × 2–2,5 cm breit, ein Exemplar mit dem Hutrand verwachsen und dadurch seitlich gestielt erscheinend; Oberfläche matt, weiß, ohne Gruben

Fleisch: im Hut fest, 1−1,3 cm dick, weiß; im Stiel mit bis zu 3 mm dicker, sehr harter und blassbräunlicher Rinde, innen weicher, aber nicht wattig, weiß, ohne Faserrichtung brüchig; Hut- nahtlos ins Stielfleisch übergehend, sowohl im Hut als auch im Stiel bei Luftkontakt unverändert

Geruch: angenehm obstig, erinnert sehr an die nach Mirabellen duftende Gelbe Kraterelle (Craterellus lutescens)

Geschmack: Fleisch und Milch laut Literatur sehr scharf

 

Literatur und Weblinks

  • Bon M (2016) Pareys Buch der Pilze. 2. Aufl. Franckh Kosmos, Stuttgart: 82−83.
  • Krieglsteiner GJ (2000) Russulales. In: KrieglsteinerGJet al.: Die Großpilze Baden-Württembergs, Bd. 2. Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen- und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige. Eugen Ulmer, Stuttgart: 384−385.
  • Gröger F (2014) Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa, Teil II. Regensb. Mykol. Schr. 17: 471.
  • Heilmann-Clausen J, Verbeken A, Vesterholt J (2000) The genus Lactarius. Fungi of Northern Europe, Vol. 2. Svampetryk, Tilst (DK): 124−125.
  • Verbeken A, Vesterholt J (2012) Lactarius Pers. In: Knudsen, H. & J. Vesterholt (2012): Funga Nordica, 2nd ed. Agaricoid, boletoid, clavarioid, cyphelloid and gastroid genera. Nordsvamp, Kopenhagen (DK): 132.

 

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Mein Name ist Andreas Kunze, ich bin ein Pilzkundler aus Donauwörth (Schwaben). Ich beschäftige mich gerne mit Wiesenpilzen wie Saftlingen und Zärtlingen. Als begeisterter Pilzfotograf finde ich einen Ausgleich zu meinem Job im IT-Support.

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