Funddaten
Bestimmung: Melanoleuca rasilis (Fries 1836) Singer 1930 var. leucophylloides Bon 1973, ss. Boekhout Bestimmer: Rudolf Roglmeier Funddatum: 19.8.2007 Fundort: D − BY − RBz Schwaben − Lkr. Augsburg − Königsbrunn − NSG Stadtwald Augsburg, Königsbrunner Heide, im Teilbereich „Hasenheide“ nahe des Ölbachquelltopfs Messtischblatt: 7731/1.4.2 Höhe über NN: ca. 510 m Ökologie: Magerrasen auf Kalkschotter mit dünner Humusauflage, Charakterarten des Standorts sind der Safrangelbe Saftling (Hygrocybe acutoconica), der Kalkliebende Filz-Saftling (Hygrocybe calciphila) und der Dattelbraune Ellerling (Cuphophyllus colemannianus).
Merkmale
Hut: 17−40(−49) mm im Durchmesser, 6−9 mm hoch, jung konvex, gerne faltig und am Rand eingedellt, später flach ausgebreitet und stumpf gebuckelt, im Alter trichterförmig nach oben gebogen, leicht uneben, matt, gummiert anfühlend, hellocker/blass gelbbräunlich, zentral dunkler/bräunlich gefärbt
Lamellen: breit angewachsen, bisweilen mit einem Zahn ± herablaufend, dicht gedrängt, mit Querverbindungen, weißlich, im Alter mit ockerfarbenem Reflex
Stiel: 34−35 mm lang, 3−4 x 5 mm im Durchmesser, zylindrisch, längs bräunlich und verdreht überfasert auf hellockerfarbenem Grund, an der Spitze bereift, an der Basis schief und knollig-keulig verdickt, zur Basis hin dunkelbraun gefärbt − vor allem im Alter − und weißfilzig
Fleisch: Stiel- mit Hutfleisch verwachsen, im Hut weiß bis hellocker, im Stiel braun
Geruch: undefiniert unangenehm
Mikroskopie
Lamellentrama: regulär, Hyphensepten ohne Schnallen
Basidien: 19,7−31,9 x 7,5−9,7 µm; keulig, dünnwandig, hyalin, mit feinkörnigem Inhalt und einigen Öltröpfchen, ohne Basalschnallen, 4-sporig
Sporen: 6,6−7,8 x 4,7−5,6 µm, Quotient = 1,4−1,6; breit-ellipsoid, fast isodiametrisch, hyalin, meist mit großem Öltropfen gefüllt, dünnwandig, oft mit verschieden großen, amyloiden Warzen, diese meist isoliert oder durch kurze Grate erweitert, aber nie netzig verbunden
Pleuro-Zystiden: keine gefunden
Cheilo-Zystiden: 28,1−50,6 x 4,1−8,4 x 1,9−3,8 µm; typisch brennhaarförmig, zahlreich, der schmal-zylindrische Halsteil ist vom Bauchteil mit einem Septum getrennt, Halsteil bisweilen gekrümmt, apikal spitz bis abgerundet, dort und teils an den Halswänden mit Calciumoxalatkristallen besetzt
Hutdeckschicht: locker und wirr verwobene, verklebte Hyphen, bisweilen mit schräg bis steil aufgerichteten Enden
Pileo-Zystiden: keine gefunden
Caulo-Zystiden: vereinzelt, wie die Cheilo-Zystiden typisch brennhaarförmig geformt, aber kürzer mit einer Länge um die 25 µm; könnten auch noch Ausläufer der Lamellen sein, wenngleich unmittelbar keine Basidien und Basidiolen vorhanden waren
Stielrinde: dicht gedrängte, vertikal verlaufende und zum Teil inkrustierte Hyphen ohne Schnallen, 2,8−9,4 µm breit
Basalhyphen: locker verschlungenes Geflecht mit partiell braun gefärbten Hyphen − hierbei handelt es sich aber um keine Inkrustierungen, d. h. die Pigmente befinden sich anscheinend in den Hyphen (vakuolär)
Literatur
- Gröger F (2006) Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa, Teil I. Regensb. Mykol. Schr. 13: 331−333.
- Knudsen H, Vesterholt J (2012) Funga Nordica, 2nd ed. Agaricoid, boletoid, clavarioid, cyphelloid and gastroid genera. Nordsvamp, Kopenhagen (DK): 478.
- Krieglsteiner GJ et al. (2001): Die Großpilze Baden-Württembergs, Bd. 3. Ständerpilze: Blätterpilze I (Hellblättler). Eugen Ulmer, Stuttgart: 375−376.