Craterellus melanoxeros − Schwärzende Kraterelle


 

Funddaten

Kollektion: 15 Fruchtkörper   Bestimmung: Craterellus melanoxeros (Desmazières 1830) Pérez-de-Gregorio 2000   Funddatum: 26.9. + 8.10.2014   Fundort: D − BY − RBz Schwaben – Lkr. Donau-Ries − Donauwörth-Riedlingen − Riedlinger Holz   Messtischblatt: 7230/3.4.3   Höhe über NN: 503 m   Ökologie: lichter Buchen-Eichen-Hainbuchenwald auf Kalkboden   Begleitfunga: Grüngelbes Gallertkäppchen (Leotia lubrica) und Gemeiner Schwefelritterling (Tricholoma sulphureum)

 

Merkmale

Hut: 9−52 x 8−42 mm breit, 2−33 mm hoch, unförmig, nie kreisrund, Rand herabgebogen und bisweilen eingeschnitten, auch geschlitzt, bald gewellt, im Alter niedergedrückt bis trichterartig vertieft mit flatterigem Rand, Hutdeckschicht faser-filzig, gerne mit runzeligen und teils mit Leisten bedeckten Verwachsungen, Hüte zweier Exemplare miteinander verwachsen, ocker, später ocker-braun

Leisten: bei jungen Exemplaren schwach ausgeprägt, fein aderig-runzelig, im Alter deutlich erhaben, mit vielen kleineren Queradern netzartig verbunden, nach unten feinmaschiger und allmählich in die glatte Stieloberfläche übergehend, Hymenium grau ohne freudige Violetttöne

Sporenpulver: kein Abwurfpräparat angefertigt

Stiel: 14−51 mm lang, 4−18 x 3−10 mm dick, basal oft etwas verdickt und mit bis zu fünf weiteren Exemplaren verwachsen, nicht zylindrisch sondern unförmig und gerne abgerundet-kantig, teils gewunden, geschwungen bis s-förmig gewellt, glatt, matt, ocker bis zitronengelb, Basis weißlich ausblassend

Fleisch: nahtlos vom Stiel in den Hut übergehend, weiß, basal schmutzig weißlich, Schnittflächen nach einigen Minuten grauend, Druckstellen nach einigen Stunden schwärzend, mit bis zu 0,5 mm dicker und ockerfarbener Wandung

Geruch: fruchtig mirabellenartig mit säuerlich-unangenehmer Komponente

 

Bestimmung

Die Schwärzende Kraterelle (C. melanoxeros) unterscheidet sich von der ähnlich aussehenden Violettgelben Kraterelle (C. ianthinoxanthus) durch düsterere Farben mit oliven und grauen Beitönen, das Schwärzen der Fruchtkörper im Alter sowie das grauende Fleisch bei Luftkontakt.

Darüber hinaus beschreiben Neville & Alpago-Novello (1998) in ihrem Aufsatz über beide Taxa unterschiedliche Farbreaktionen bei Kontakt des Fleischs mit 2-prozentigem Phenol: Während C. melanoxeros rasch grau und dann allmählich rußschwarz verfärbt, beobachteten die Mykologen bei C. ianthinoxantus zunächst eine rosa-braune Verfärbung, die in weniger als einer Stunde schokoladenbraun umschlägt. Mangels Phenol konnte ich die Farbreaktion leider nicht verifizieren.

 

Literatur

  • Bon M (2005) Pareys Buch der Pilze. 1. Aufl. Kosmos, Stuttgart: 306.
  • Jülich W (1984) Die Nichtblätterpilze, Gallertpilze und Bauchpilze. Kleine Kryptogamenflora, Bd. IIb/1. Basidiomyceten, 1. Teil. Gustav Fischer, Stuttgart/New York: 62−63.
  • Krieglsteiner GJ. et al. (2000) Die Großpilze Baden-Württembergs, Bd. 2. Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen- und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige. Eugen Ulmer, Stuttgart: 15−17.
  • Neville P, Alpago-Novello L (1998) Two often and wrongly confused taxa, Cantharellus melanoxeros and C. ianthinoxanthus. Bull. Soc. mycol. Fr. 114(4): 1−28.

 

Herzlich Willkommen!

Mein Name ist Andreas Kunze, ich bin ein Pilzkundler aus Donauwörth (Schwaben). Ich beschäftige mich gerne mit Wiesenpilzen wie Saftlingen und Zärtlingen. Als begeisterter Pilzfotograf finde ich einen Ausgleich zu meinem Job im IT-Support.

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